Bye, bye Anzeigen

Zum Glück schreibt man ein Weblog nicht des Geldes wegen – reich werden kann man damit nämlich nicht. Warum diese kühne Behauptung? Nun, ich habe mir mal meine Umsätze mit Ads seit November 2005 angesehen.

  • Google AdSense: 1,61 US-Dollar (nicht einmal Euro, Dollar …)
  • Amazon-Partnerprogramm: 3,07 Euro

Die Google-Inserate habe ich heute runter genommen. Schade um die Bandbreite. Die Amazon-Links behalte ich weiter, weil sich ja der eine oder andere dafür interessieren könnte, was ich so lese.

Überhaupt stellt sich mir die Frage, warum alle Welt von Werbung im Web als Geschäftsmodell spricht. Das kann ja wirklich nur für die ganz großen gelten, die enorme Mengen an Ad-Impressions zusammen bringen. Wenn nicht einmal jeder Tausendste bei mir auf eine Anzeige klickt, darf ich mich allerdings wundern, woher der Hype der werbefinanzierten Webdienste kommt. Der Realität entspringt dieser Gedanke nicht wirklich.

Wie oft habt ihr schon auf Google-Ads geklickt. Bis auf die ein bis zwei Mal auf dem eigenen Blog („Funktionstest“) hab ich das noch nie bewusst getan. Je besser gebildet die Zielgruppe ist und je mehr sie verdient, desto weniger tendiert sie zum Klicken auf „Angebote“, „Gewinnspiele“ und dergleichen. Was offline ein schlechtes Klientel ist, wird online nicht besser.

Für so manches Online-Geschäftsmodell stellt sich in punkto Online-Werbung noch ein anderes Problem:
Anzeigen werden nach Möglichkeit immer in Abhängigkeit zum Kontext geschalten. Wenn ich also einen Weblog für Bienenzüchter schreibe, sollten daneben Ads zu verwandten Themen geschalten werden. Nur: was wenn keiner Anzeigen aufgibt, die mit Bienen, Bienenzucht, Honig oder Imker-Zubehör zu tun haben? Damit dieses Modell funktioniert, bedarf es
neben einer enormen Menge an Anzeigen auch einem ausgewogenen Verhältnis von Angebot und Nachfrage (sowohl beim Content als auch bei Ads).

Schlussendlich Flickr: Ich habe unlängst gehört, dass Yahoo gar nicht glücklich mit der Übernahme der Foto-Site ist. Weil die meisten Leute Bilder gar nicht oder nur mit Namen beschlagworten, können auch keine Ads geschalten werden. Gleichzeitig brauchen die Nutzer (weit über zehn Millionen sollen es schon sein) aber massiv Bandbreite, die enorme Kosten verursacht.