Switching to a Mac?

product-15in Wenn das nur einfach wäre … Als ich in SF war, hatte ich enorm zu kämpfen. Nicht mit Klima (70°F) oder Kultur (eh alles Geeks), sondern mit meinem Notebook. Vor der Abreise hab ich noch schnell das Notebook neu aufgesetzt. XP runter, Vista rauf. Ich dachte mir: „Ein neues Betriebssystem muss ja besser sein als das alte. Sonst hätte Microsoft wirklich ein Problem“.

Denkste! Während es auf meinem Desktop ohne gröbere Probleme funktioniert, fühlte ich mich auf meinem dreieinhalb Jahre alten Thinkpad T41 wie ein Beta-Tester. Keine Ahnung, woran es lag, aber XP verhielt sich relativ normal – nur Vista …

  • Das Ding fror einmal komplett ein, der IE stürzt alle Weil einmal ab und alles dauert eine Ewigkeit. Die Performance-Krone hat man in Redmond noch nicht gesehen.
  • Wlan: War ich zuvor am verkabelten Hotel-Internet und wollte dann in ein Wlan, musste ich rebooten – sonst ging nichts. Nur: Es dauert jeweils mindestens drei Minuten, bis alle Systeme bereit sind.
  • Der Movie Maker ist ohnehin ein inferiores Stück Software. Die Version 2.6 runter geladen, weil der Eingebaute nicht funktionierte. Nur: damit funktioniert das Speichern nicht. „Zu wenig Platz auf der Festplatte“, mockierte das Programm bei meinen kurzen YouTube-Videos – und das obwohl 30 GB frei waren …
  • Generell: Warum sind so viele Einstellungen so kompliziert? Warum macht mich Vista nicht produktiver? Kann mir irgendwer erklären, was an dem neuen, leicht modifizierten Interface und ein wenig Geschraube unter der Haube sechs Jahre gedauert hat? Oder was man davon spürt, dass angeblich der gesamte Audio- und Netzwerkstack neu geschrieben wurden?

Die 1990er Jahren habe ich durch mit MacOS gearbeitet. Ich bin durch alle Höhen und Tiefen damit gegangen. Überteuerte Hardware wurde durch ein Lebensgefühl und das Image, einfach anders zu sein, kompensiert. Mängel in der Performance mit mehr Kaffeepausen (damals trank ich noch Kaffee) ausgegelichen und das Gefühl, einer Minderheit anzugehören, hat die Nutzer zusammen geschweißt.

Version 10.0 war dann meine Heilung und ich kam zum PC zurück. Doch jetzt, will ich wieder zurück. Ich spiele seit ein paar Tagen mit einem schon etwas betagten Mac und ich muss sagen: Das ist wirklich stabil und schnell geworden.

Was mich vorm Switchen abhält? Ironischerweise auch Microsoft: Outlook – so etwas gibt es am Mac nicht – und für jemanden, der in diesem Stück Software „wohnt“, ist das eine echte Hürde … Entourage und Mail sind nicht zu gebrauchen und für den Schritt in Richtung „Browser only“ bin ich noch nicht bereit. Der Sync klappt hier noch nicht 100%ig. Dann wäre da noch mein Drucker, der nur unter Windows funktioniert und ein klein wenig Software, die ich nur für Windows lizenziert habe.

Aber ich habe den Gedanken noch nicht aufgegeben. Ein neues Notebook brauche ich ohnehin bald …

12 Kommentare
  1. mgratzer
    mgratzer sagte:

    Ich bin ja auch schon bekennender möchtegern-Switcher. Und was Outlook & Co betrifft, beiß in den sauren Apfel und nimm was andres oder Paralells (wenns denn geht).

  2. Georg Holzer
    Georg Holzer sagte:

    VMWare Fusion soll auch ein Hit sein. Da gibt es keine Unterschiede mehr zwischen normalen Mac-Apps und Windows-Apps. Das kann was.

    Die Frage ist nur, wie lange wir noch warten müssen, bis wir ganz im Browser leben dürfen. Ich kann’s kaum mehr erwarten – denn dann ist das Betriebssystem dahinter vollkommen egal. Aber allein meine ganzen Zeitungssachen – das wird noch dauern.

  3. Robert Lender
    Robert Lender sagte:

    Kaum im Feedreader gelesen wollte ich kommentieren und schon ist mir mgratzer zuvorgekommen 😉 Eben! Wenn du dir noch nicht ganz sicher bist, Parallels und Bootcamp (die angeglich auf die gleiche Win-Installation zurückgreifen können) sollten dann genügend Fallback sein.
    Manchmal ist auch ein Radikalumstieg nicht so schlecht, denn manch liebe Gewohnheit kann auch ein Hemmschuh sein etwas besseres auszuprobieren 😉 (aber das bezieht sich jetzt nicht allein auf Win/Mac Mac/Win 🙂

  4. taz
    taz sagte:

    Ich bin auch so ein Semi-Switcher. Seit Anfang 2007 bin ich mit einem Macbook Pro unterwegs, meist jedoch unter Windows, da ich einfach von Outlook und einigen Branchenlösungen abhängig bin – mit Bootcamp kein Problem, nur die Akkulaufzeit reduziert sich um mind 1/3 unter Windows :(.
    Seit kurzem verwende ich die Beta von VMWARE Fusion und greife dabei auf die vorhandene Bootcamp-Installation zurück. Die Performance ist gut, aber die Akkulaufzeit wieder deutlich kürzer ;). Auf der Unity-Mode (?) funktioniert gut und Outlook integriert sich in die OSX Umgebung.
    Probleme gabs bisher nur wenn ich WinXP in den Ruhezustand schicke – dann wacht er in VMWARE nimma auf :(.

    Einen kompletten Switch halte ich für mich derzeit für unmöglich, da einige Dinge (ja ich weiss, Macht der Gewohnheit) unter OSX fehlen z.B. ein GUTER, kostenloser FTP-Client. An SmartFTP kommt nichts heran. Ebenso würde mir z.B Picasa furchtbar abgehen und iPhoto mit seiner unmöglichen Ordnerstruktur ist mir eher ein Graus.

  5. Georg Holzer
    Georg Holzer sagte:

    @ Robert
    Windows Live Writer … Hab die falsche Zeichencodierung eingeschalten.

    @ TAZ
    Vielleicht bringt ja das neue Mac-Office von Microsoft endlich einen vernünftigen Outlook-Ersatz. Entourage ist es derzeit sicher nicht.

  6. feistygibbon
    feistygibbon sagte:

    Hallo Georg

    Gib Linux (Ubuntu) eine Chance egal ob auf Mac oder „Dos“ Hardware.

    Compiz bringt den wirklichen Wow Effekt:
    http://youtube.com/watch?v=A-PyleeV14Y

    Office 2003 läuft über Crossover 2007 wird hoffentich bald folgen.
    Kleinere M$ Programme laufen auch mit Wine.

    Für VisualStudio, Quark XPress oder andere MS Hardcore Programme gibt es VM Ware oder VirtualBox oder in ganz harten Fällen (Spiele) gibt es ja noch das Dual Boot System.

    Speziell bei etwas älterer Hardware zeigt sich Ubuntu sehr performant.

    Ubuntu Live CD gibts unter:
    http://www.ubuntu.com/getubuntu/download

  7. Georg Holzer
    Georg Holzer sagte:

    Ja, und auch damals hatte ich so meine Probleme. Der Georg Binder hat die ersten zwei, drei Videos auf seinem Notebook komprimiert. Und Wlan gab es nur eines.

    Bin dazwischen wieder auf XP zurück gestiegen.

  8. verena
    verena sagte:

    hatte beim switchen vor 4 jahren auch meine bedenken, habs aber keine sekunde bereut. nach ein paar tagen umgewöhnen ging alles leichter als vorher.
    beruflich muss ich aber so oder so auf einer öden ibm-krücke arbeiten.

  9. Achim Meurer
    Achim Meurer sagte:

    Hi Georg,

    als alter und hartnäckiger Macianer kann ich Dich natürlich nur ermuntern, auf OSX umzusteigen. Auch ich habe auf meinem Notebook Bootcamp und eine XP Version laufen, damit ich bei der Programmierung auch schauen kann, was der IE mal wieder alles falsch darstellt 🙂

    Vieles ist doch Macht der Gewohnheit und die Apple-Apps sind auf dem zweiten Blick für einen Windows-Benutzer doch benutzbar. Man muss sich halt den neuen Strukturen öffnen und nicht wie Windows denken.

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