Web Spezial & der Vista-Blues

Die letzten Tage waren ein wenig stressig. Daher kommt das aktuelle WebSpezial (es erschien am vergangenen Samstag) ein wenig spät online. Hier der Download als PDF:

Enjoy!

Windows Vista-Blues:
Ich hab mir den Blues noch einmal angetan und Vista installiert. Auch wenn’s Thomas und wahrscheinlich auch den Vistablog freuen wird – ich bereue es wieder einmal zutiefst. Warum? Das Ding ist nicht in der Lage simple Netzwerkfreigaben an andere Rechner in meinem Netz aufzumachen.

Was eigentlich bei einem modernen OS out of the Box funktionieren sollte, geht bei (nicht nur meinem) Vista nicht. Also hab ich mir die Anleitungen von Microsoft höchstpersönlich angeschaut, ein Buch konsultiert und bin alles Schritt für Schritt durchgegangen. Das Ding will und will einfach nicht zum Netzwerken gebracht werden.

Was mit XP, MacOSX oder Linux kinderleicht und supereasy von der Hand geht, vermag Vista nicht zu machen.

Erst dachte ich, es läge an mir. Doch dann hab ich im Bekanntenkreis (lauter Geeks, die sich durchaus auskennen) rumgefragt. Die paar, die upgegradet haben/upgraden mussten haben alle das gleiche Problem, bei keinem (!) funktioniert’s. Foren und Blogs sind voll mit dem Thema, ohne dass einem eine praktikable Lösung angeboten wird.

Also sprang ein Freund von mir, Werner, ein. Er ist Support-Mitarbeiter bei einer Klagenfurter IT-Firma und war zuvor im EDV-Zentrum der Uni Klagenfurt. Er vermochte in zwei Stunden keine Lösung für das Problem zustande zu bringen. Auf seinem Blog beschreibt er detailliert, was wir nicht alles probiert haben.

Das Beste: Vista kennt sich selbst nicht aus! Ruft man die Netzwerkumgebung auf, werden einem die Netzwerkfreigaben angezeigt.

shares-vorhanden

Wenn man aber in der Netzwerk-Systemsteuerung auf den zweiten Link von unten klickt, …

netzwerkcenter

werden eben nicht die „Dateien und Ordner angezeigt, die momentan freigegeben sind“.

keine-shares

Keine Ahnung, wo das Problem liegt, aber es gibt fast nichts, das wir nicht probiert hätten. Sogar die Netzwerkkarte habe icht getauscht, es mit einer Wlan-PCI-Karte probiert und es einmal mit einem gekreuzten Kabel versucht.

Immer das gleiche Ergebnis: Die andere Seite kann gepingt werden, die Vista-Kiste gibt’s nicht – weder als Ping, dass sie andere Shares zeigt oder ihre Netzwerkfreigaben veröffentlicht.

Die Firewalls (Windows-eigene Firewall wie jene von OneCare) haben wir übrigens deaktiviert, die LmCompatibilityLevel geändert. Eine Inkompatibilität mit anderer Software kommt für mich auch nicht in Betracht, weil ich es auch nach einer kompletten Neuinstallation probiert hab. Ach ja: Alle Treiber und Updates sind aktuell, sogar RC1 vom SP1 mit Refresh ist installiert.

Wer hat eventuelle eine Lösung oder wer kämpft mit dem gleichen Problem?

11 Kommentare
  1. GeorgB
    GeorgB sagte:

    Sorry Georg, aber du bist Technik Journalist, dann setz Dich auch damit auseinander und sag nicht „Vista kennt sich nicht aus“. Ich kann Dir auch versichern, dass das Ding sehr wohl in der Lage ist Shares aufzumachen. Grund für diese Probleme sind die Sicherheitseinstellungen, da unterscheidet Vista zwischen zwei Netzwerk Typen (Privat und Öffentlich). je nachdem was da dann eingestellt ist… Und die von XP und früher bekannten NTFS Ordnerberechtigungen gibts ja auch noch. Ich weiß schon, dass das manchmal etwas verzwickt sein kann, aber so ist das eben mit der Sicherheit, da braucht z.B. einen Schlüssel fürs Haustor, für die Wohnung manchmal gleich 3,.. usw.. natürlich wärs auch da einfacher, man würde die Türe einfach offen stehen lassen (auch das würde unter Vista gehen, ist aber erst zu konfigurieren).
    Kauf Dir doch das aktuelle c’t (und deinem Support Techniker auch) und lies den Artikel „Familienbande“,c’t 3/08 S. 100

  2. stefan2904
    stefan2904 sagte:

    den c’t artikel hab ich auch schon empfohlen. allerdings haben die beiden angeblich auch die darin genannten punkte (zB auf privates netz schalten, erweiterte freigabe etc.) beachtet…

  3. Helge Fahrnberger
    Helge Fahrnberger sagte:

    Was du nicht erwähnst und was sich mir auch nicht ganz erschließt:

    Warum hast du dir Vista nochmal angetan? Lautet die Wahl der Stunde nicht XP, MacOS oder Ubuntu?

  4. Georg Holzer
    Georg Holzer sagte:

    Ich hab ja einen Mac und bin auch recht happy damit. Ich brauch aber, um gewisse Sachen zu machen Windows.

    XP lief zwar passabel, doch der VPN-Client hatte ein paar Probleme, die’s unter Vista scheinbar nicht gibt. Shares oder VPN – das war hier die Frage.

  5. Georg Holzer
    Georg Holzer sagte:

    @ Sebastian: Sorry, Link ist korrigiert.

    @ Georg: Auch das c’t hat nicht weiter geholfen. Die Maschine lässt sich unter Vista ja nicht einmal pingen.

  6. venkman
    venkman sagte:

    Tja,
    hab seit 2002 im IT Support gearbeitet, wage einfach zu behaupten, dass ich mich nach 5 Jahren Windows Kisten richten sehr gut auskenne – ich sags euch diese Arbeit ist absolut unbefriedigent, weil man immer Probleme beheben versucht, die von den UserInnen oft unvermeidbar sind. Gegen Viren und Malware udgl zb – bis da Microsoft nur Ansatzweise Gegemaßnahmen ergriff gabs längst Alternativen in Hülle und Fülle (ich empfehle heute noch immer Firefox anstatt ie zu verwenden, weil das Ding sicherheitstechnisch einfach Schrott ist, auch wenn es mit Version 7 besser wurde). Alle arbeiten als Administratoren, ein Problem, dass sich Microsoft aufgrund von wenig Weitsicht mit Win311 bzw 95 98 Me eingefangen hat, wo es keine Benutzer/Administratortrennung gab.

    Windows 2000 und XP sind nach Jahren extrem stabil – was auch daran liegt, dass die meisten Hersteller es dann auch mal schafften, stabile Treiber zu programmiern, speziell Grafikkartenhersteller liefern ja praktisch nur Betatreiber aus.

    XP als frische Installation auf stabiler Hardware (dafür dass Windows auf einem Gericom abstürzt kann Msoft nix) ist es absolut stabil und ein sehr gutes Betriebssystem – sicher eye candys gibts wenige aber es läuft gut und solide in 99% der Fälle wenn die Treiber passen (und wie gesagt tun sie das inzwischen meistens).

    Vista hätte alle guten Dinge des XP noch besser machen sollen und vor allem noch sicherer werden sollen – tja da hat Microsoft leider versagt, jetzt hat man ein extrem ressourcenfressendes System, das hinzukommend in der Bedienung nicht einfacher wurde, noch mehr Einstellungsmöglichkeiten in der Systemsteuerung (einfach mal die klassische Ansicht vergleichen), klar, dass sich da Fehler einschleichen.

    Ein Betriebsystem ist, wie der Computer selbst) ein Werkzeug, das möglichst einfach zu handhaben sein sollte – und Apple und teilweise auch Ubuntu machen das viel besser als Windows, auch aus der Sicht des Supports ists Usern nicht zuzumuten, x Optionen durchzuwühlen. Und wenns mal nicht geht, ists oft schwer unter Windows draufzukommen, wo der Hund begraben liegt, weil man wenige Möglichkeiten hat überhaupt zu sehn, warum das nicht geht, ebenso etwas, dass unter Windows total nervt und mit Vista nicht besser wurde.

    Also Ratschlag von jemandem der sich auskennt – XP verwenden, kann alles, schaut nicht viel schlechter aus, ist schneller und stabiler.

  7. Eol
    Eol sagte:

    Hmm … wo war das Problem ?
    Der c’t Artikel (3/2008 S. 100) ist recht einleuchtend, obwohl ich es auch ohne den geschafft habe XP und Vista zu verbinden (von XP auf ein Vista Share).
    Man musste nicht mal beide Kisten in der selben Workgroup haben 🙂

    Ich finde nur das dauernde „Vista ist ja soooo schlecht“ Gejammere etwas ermüdend. Auch die c’t ist nach einem Jahr zu dem Schluß gekommen: „So schlecht ist’s ja nicht“ (http://www.heise.de/ct/08/03/092/).

    Klar haben sich einzelne Programme geändert und sind nun anders zu bedienen (allein im Explorer hat sich einiges getan, was sich dem XP User nicht erschließt – nachdem der Explorer seit Windows 95 ja keine – wesentlichen – Änderungen erfahren hat). Aber nach 5-6 Jahren Entwicklung kann man ja ein paar Änderungen (Verbesserungen, Verschlimmbesserungen) ja auch erwarten. Ich habe nur in meinem Bekanntenkreis festgestellt, dass viele „Vista Probleme“ darauf fussen das Benutzer nicht mit dem Gedanken leben können das sich etwas geändert hat. Der Sprung von Office 2003 auf 2007 ist für viele auch hart, aber wenn man sich auf Neues einläßt …

    Just my 2 (euro) Cent.

  8. Georg
    Georg sagte:

    @ Eol
    Die Sache im c’t hat auch nicht weiter geholfen. Sorry. Ich mag Vista jetzt doch wieder mehr. Nur ohne Shares geht’s eben nicht so einfach.
    Über Office 2007 – das kann man jederzeit und überall auch nachlesen – denke ich nur das Beste.

  9. Eol
    Eol sagte:

    @Georg
    Ich versteh das durchaus, manchmal will’s einfach nicht.

    Unter XP hatte ich das Problem auch mal (zwischen zwei XP Rechnern). Ich habe ALLES (bis auf eine komplette Neuinstallation) probiert. Rumkonfigurieren, neue Netzzwerktreiber, neue Netzwerkkabel, neuer Hub, Netzwerk neu installiert, Domänenintegration, Arbeitsgruppen, Freigabe, Erweiterte Freigabe ….

    Und nicht mal ein Ping ist gegangen.

    Nach zwei Stunden hab ich dann das Problem gefunden:
    Im Log meiner Personal Firewall (die sich klammheimlich in der Taskbar versteckt hat) war säuberlich die Abwehr meiner „Ping Angriffe“ dokumentiert.

    Vielleicht hatte ich mit meinem Vista auch nur Glück – aber inspiriert von deiner Post dachte ich mir das kann doch nicht so schwer sein…

    Da es bei mir leider auf Anhieb funktioniert hat, bin ich natürlich ungeeignet Problemlösungen vorzuschlagen.

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