Zurück in die Vergangenheit

In einigen Bereichen kommt es mir vor, als würden wir nur einen Schritt nach vorne gehen und zwei zurück. Zwei Beispiele gehen mir schon lange im Kopf herum.

Beispiel Raumfahrt

Am 26. Februar 2011 beendet die Endeavour ein Kapitel der Raumfahrt-Geschichte. Zum letzten Mal für lange Zeit wird es bemannte Raumfahrt in einem wiederverwendbaren Raumfahrzeug geben.

Die 134. wird die letzte Shuttle-Mission sein. Seit 1981 sind die Shuttles im Einsatz, zwei der fünf Raumtransporter – Challenger und Columbia – endeten in einer Tragödie. Und dennoch war es das erfolgreichste Programm in der Geschichte der Weltraumfahrt. Für ein neues Raumfahrzeuge fehlt das Geld.

Mit Ausnahme dem Transport in Kapseln zur Internationalen Raumstation, die auch ein Ablaufdatum hat, wird es dann wohl kaum mehr bemannte Raumfahrt geben.

Schade.

Beispiel Luftfahrt

1969 sind wir schneller über den Atlantik geflogen als im Jahr 2010.

Der Absturz einer Concorde im Jahr 2000 (übrigens der einzige überhaupt) führte2003 zur endgültigen Außerdienst-Stellung des letzten majästischen Donnervogels.

Schade.

Auch wenn das Fliegen damit alles andere als ökonomisch und ökologisch war … wo blieb der Fortschritt? Heute gibt es lediglich den super-effizienten und möglichst ökonomischen Transport in Riesenvögeln über den großen Teich und um die ganze Welt.

Bewegen wir uns in einigen Bereichen zurück? Wo bleibt der Antrieb, besser, schneller, höher, stärker (und jetzt auch noch umweltfreundlicher) zu sein?

Frage: Was sind die nächsten ambitionierten Projekte oder kolossalen Ziele, auf die wir lange hinarbeiten und unvorstellbare Herausforderungen meistern müssen?

7 Kommentare
  1. Jakob
    Jakob sagte:

    Interessante Betrachtung!

    Dass wir nicht mehr in den Weltraum fliegen halte ich für okay, ich würde dafür auch keinen Cent von meinem (Steuer-)Geld ausgeben wollen.
    Zur Concorde: Das Problem ist hier physikalischer Natur. Ab dem Erreichen der Schallgeschwindigkeit drehen sich vereinfacht gesagt die Strömungsgesetze um – die Bauteilgeometrien müssten danach anders aussehen. Es ist einfach nicht sinnvoll, im Zivilverkehr Überschall zu fliegen. Eine Concorde dient einfach nur zum Angeben – also dass man das aufhört find ich nicht so schlimm. 😉

    Ich gebe dir aber Recht, dass man wirklich in vielen Bereichen kaum Fortschritte erkennen kann. Wenn dann nur Evolution, aber kaum Revolution.
    Einzig im Computer-, Software- und auch im Medizin- und Biotechnologiebereich sehe zumindest ich große Fortschritte. In letzterem wäre mir aber wiederum weniger lieber …

  2. Dan
    Dan sagte:

    Die großen technologischen Fortschritte lassen sich natürlich viel leichter machen, wenn Geld nur eine untergeordnete Rolle spielt. Die Entwicklung der Raumfahrt und die der Jet-Triebwerke sind beide Folgen des Zweiten Weltkriegs und wurden im Kalten Krieg mit Nachdruck und hohem finanziellen Einsatz betrieben.
    Heute kommt die Randbedingung hinzu, dass eine Entwicklung in einem eher kurzen Zeitrahmen von ein paar Jahren wirtschaftlich sinnvoll sein soll. Das führt halt (leider?) dazu, dass viel kleinere Brötchen gebacken werden.

    Die Randbedingung, dass eine Entwicklung wirtschaftlich sinnvoll sein soll, führt eben dazu, dass viel mehr kleinere Brötchen gebacken werden. Wie man am Internet sieht, kann aber auch aus vielen kleinen Brötchen eine sehr wichtige

  3. Dominik
    Dominik sagte:

    Frage: Was sind die nächsten ambitionierten Projekte oder kolossalen Ziele, auf die wir lange hinarbeiten und unvorstellbare Herausforderungen meistern müssen?

    x Comeback der Neuen Alten Werte
    x Verwirklichung der Demokratie in den EU-Ländern
    x Absicherung des Grundrechts auf Religionsfreiheit
    x Wertschätzung und Achtsamkeit für jeden Nachbarn
    x Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für KMUs

    Das ließe sich noch lang fortsetzen.

    Das sind unvorstellbare Herausforderungen und bedarf
    ambitionierter Projekte!

    lg Dominik

  4. Andreas Weinberger
    Andreas Weinberger sagte:

    Beide Systeme (Concorde/Space Shuttle) interessieren und faszinieren mich seit langem sehr, da sie für mich (Jahrgang 70) in meiner Technikbegeisterung Fortschritt bedeuteten.

    Von daher war ich über das Ende der beiden schockiert, da es ja keine richtigen Nachfolger gibt.

    Als ich dann aber mal tiefer bohrte und über das Thema nachdachte kam ich zum Ergebnis, dass es u.U. sogar gut ist, dass sie abgeschafft wurden.

    Das Space Shuttle als erfolgreich zu bezeichnen ist alleine von der Ausfallrate (2 von 5) her nicht wahr und die Kostensituation und tatsächliche Nutzungsmöglichkeit sind weit von den ursprünglichen Planungen entfernt.

    Und die Concorde war an sich genau so überflüssig wie all die anderen Jet-Set-Spielzeuge – etwas anderes war sie ja im Endeffekt nie.

    Trotzdem werde ich den letzten Shuttle-Start mit gemischten Gefühlen anschauen. Die frühen Entdecker haben ja auch nicht auf Kosten und Risiko geschaut:-)

  5. Andreas Weinberger
    Andreas Weinberger sagte:

    Um die Frage noch zu beantworten:

    – Umweltschutz weltweit
    – demografischer Wandel
    – Religionsproblematik

    und das Hauptproblem „Exponentialdrift“ wie es Andreas Eschbach nennt in den Griff bekommen.

Kommentare sind deaktiviert.