Kleine Zeitung loves Android

Ich bin ein Meister im Geheimnis-Ausplaudern, doch jetzt darf ich endlich: Die Kleine Zeitung bekommt nach einer (sehr gelungenen) App für iPhone/iPod touch und iPad schon sehr bald eine App für Android.

Die Kollegen aus Graz haben mich (und auch euch) um Mithilfe gebeten. Es geht darum, welche Android-Version ihr nutzt. Weil mich selbst interessiert, was es da draußen alle gibt, frag ich euch hiermit schnell einmal.

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DANKE!!!

2011: State of the Web(-Browsers)

Die Kurfassung vorab: Microsofts Internet Explorer ist mit (teils) Uraltversionen weiter vorne, Google vor allem mobil ein Monopolist und die Auto-Updates von Chrome sind mehr als nur „sichtbar“.

Nun in die Details:
Seit fast einem Jahr verwende ich nun Clicky, einem mit Google Analytics vergleichbaren Dienst, der allerdings in Echtzeit zeigt, wie viele Leute gerade online sind und noch ein paar Extras mehr hat.

Gestern kam ich zum ersten Mal auf die „Marketshare“-Seite. Dort kumuliert der Dienst Statistiken über Surfwerkzeuge. Die Daten dürften weltweit relativ repräsentativ sein, werden doch täglich über 200 Millionen Pageviews von mehr als 250.000 Websites getrackt.

Die Ergebnisse sind teils erstaunlich, teils würde man sie erwarten – wenngleich nicht immer in dieser Heftigkeit.

Browser

Das erwartete Bild: Der IE liegt noch immer in Führung, verliert aber kontinuierlich. Googles Chrome ist eigentlich der einzige Browser, der in den letzten 14 Monaten spürbar zulegen konnte.

Interessanter ist ein Vergleich der einzelnen Browser-Versionen. Hier zeigt sich, dass trotz AutoUpdate immer noch knapp 40 Prozent aller Microsoft-Surfer noch immer mit IE6 oder IE7 unterwegs sind und noch nicht auf den aktuellen IE8 upgegradet haben. Und im April steht der IE9 vor der Türe …

Bei der Update-Politik hat Google mit seinem Chrome eindeutig die Nase vorne. Hier sind praktisch 100 Prozent aller Nutzer stets mit der neuesten Version unterwegs.

Genau das ist auch einer der Gründe, warum ich Chrome mag. Es gibt schnell neue Versionen, die spürbare Verbesserungen mit sich bringen. Und vom Update bekomme ich meist gar nichts mit.

Betriebssysteme

Keine Überrasuchung, Windows liegt mit aktuell knapp 88 Prozent deutlich in Führung. Mich wundert allerdings, dass es bei Mac OS kein größeres Wachstum gibt. Seit rund 14 Monaten liegt es konstant zwischen 9 und 11 Prozent.

Mobiles Surfen

Bei einzelnen Mobilgeräten kommen iPhone, iPod touch und iPad bei der Nutzung zusammen auf rund 62 Prozent des gesamten Web-Traffics. Verluste vom iPhone werden durch das Wachstum beim iPad ausgeglichen.

Dementsprechend sieht die Wertung nach mobilen Betriebsystemen aus. iPhone steht hier für die gesamte iOS-Familie. Deutlich ist das Anwachsen des Marktanteils von Android zu erkennen. Dieser scheint zur Gänze auf Blackberry zu gehen.

Suchmaschinen

Dass der Marktanteil von Google in Europa extrem hoch ist, wusste ich. Global hätte ich allerdings nicht mit einem Anteil von über 92 Prozent gerechnet.

Am Smartphone ist Google übrigens noch dominanter. Der Marktanteil hier: 96 bis 98 Prozent in den letzten 14 Monaten.

Fällt euch noch etwas auf?

Remote-Apps für TV, Sat und Stereoanlage

Ein Supertrend 2011 ist die „Verapplikationierung“ von Unterhaltungsgeräten. iOS- und Android-Nutzer dürfen sich darauf freuen!

Immer mehr Geräte im Haushalt haben einen Netzwerkanschluss. Über diesen lassen sich nicht nur Inhalte aus dem Internet beziehen. Damit ausgestattet Geräte lassen sich auch mit Apps fernsteuern. iPhone, iPad oder Android-Smartphones ersetzen so nicht nur eine ganze Armada an Infrarot-Fernbedienungen, sie bringen auch etliche Zusatzfunktionen mit.

Am meisten verbreitet ist dies derzeit bei netzwerkfähigen Fernsehern. Flat-TVs von Samsung, LG, Philips oder Sony lassen sich über kleine Zusatzprogramme steuern. Auch Satelliten-Receiver, Blu-ray-Player, Wetterstationen oder netzwerkfähige Stereoanlagen erfahren so einen deutlichen Mehrwert.

Größter Vorteil ist der Preis: Verlangt etwa Sonos für seinen besten Controller 399 Euro, gibt es die Apps – wie bei den meisten Herstellern – gratis. Viele Hersteller veröffentlichen Programmierschnittstellen für ihre Geräte oder bieten selbst Apps an. Eine Suche im iTunes Store oder Android-Market nach den Hersteller- oder Gerätenamen lohnt sich immer. Im schlimmsten Fall bezahlt man ein paar Euro – kein Vergleich zu teuren Universalfernbedienungen, die noch dazu weniger können.

Beispiele für Remote Apps

Die vielen weiteren Vorteile sind am besten anhand von Beispielen (jeweils nur zwei Screens) erklärt:

Samsung bietet mit seiner App eine Steuerung aller netzwerkfähigen Fernseher. Die Gestensteuerung – so ein innovativer Ansatz wäre mit Fernbedienungen gar nicht möglich – finde ich persönlich etwas gewöhnungsbedürftig, dafür ist die App flexibler als das Original. Einziges Problem: Einschalten kann man das TV-Gerät mit dieser Remote (zumindest in der Version 1.33) noch nicht.

Dream Multimedia bietet selbst zwar keine eigene Remote an. Mit DreamOn gibt es für seine exzellenten Dreambox-Satellitenreceiver jedoch für 1,59 Euro eine exzellente App. Der eigentliche Fernbedienungsteil (unten links) ist etwas lieblos gestaltet, aber dennoch zielführend. Toll ist die Aufnahmemöglichkeit über den EPG übers Internet. Ist der Router richtig eingestellt, kann man auch von unterwegs den Timer stellen.

Ebenfalls praktisch und zu Späßen einladend ist der Nachrichtendienst, den das Dreambox-Betriebssystem enigma 2 mitbringt. So kann man vom Arbeitszimmer kurze Texte („Schatzi, Bussi!“) auf den Fernseher schicken. Die „normale“ Fernbedienung schafft das nicht!

Kathrein: Die beiden Sat-Receiver UFS-912 und UFS-922 basieren wie die Dreambox auf Linux und sind nebenbei noch kleine Netzwerk-Multimedia-Computer. Klar, dass man auch sie steuern kann. Was Kathrein besser macht als DreamOn ist die Darstellung des EPG mit Logos. Sie gehen schneller ins Auge als lediglich Senderbezeichnungen.

LG macht mit seiner AV-Remote-App deutlich, dass Design keine Frage der verwendeten Materialien ist. Photoshop reicht. Außerdem: Es gibt Zusatzinformationen – etwa DVD-Cover.

Die Wifi TV Remote von Philips gibt es wie andere auch in mehreren Ausführungen – mit klassischer und eher experimenteller Bedienerführung. Fast alle Apps bieten zudem auch eine Tastatur, mit deren Hilfe die Eingabe von Text am Touch-Display weit besser von der Hand geht als auf der Fernbedienung.

Die Denon Remote App zeigt, wie man mit mehreren Quellen am Display viel einfacher umgehen kann als auf der Fernbedienung und am entfernten Display der Stereoanlage. Durch diese Art von Apps werden neue Anwendungen wie Streaming-Dienste auf Stereoanlagen ohne passables Display überhaupt erst möglich oder praktisch nutzbar.

Sonos zeigt mit seinen Apps für iPhone/iPod touch bzw. fürs iPad wie perfekt Usability aussehen kann. Spielerisch wird zwischen Zonen herumgeschalten, Sender oder Songs sucht man mit der Tastatur und zur Orientierung wird Album-Art eingeblendet. Mehr Übersicht kann man kaum haben. Neben den offiziellen Apps von Sonos gibt es noch eine Reihe inoffizieller – etwa Andronos für Android.

Apps für die Boxee Box gibt es sowohl für iPhone/iPod touch als auch fürs iPad. Neben mehr Übersicht und intuitiverer Bedienung sei noch ein weiterer Vorteil erwähnt: Weil die Bedienung über Wlan funktioniert, bedarf es keiner direkten Sichtverbindung zum Gerät wie bei Infrarot.

Und wenn eine Fernbedienungs-App einmal nicht perfekt ist – ein Update mit neuen Funktionen und besserer Bedienbarkeit kann jederzeit kommen.

Diese Aufzählung ist überhaupt nicht komplett und zeigt nur iOS-Apps. Auch für Android gibt es schon einiges und es wird mit jedem Tag mehr – einfach nach Hersteller oder Gerät im iTunes Store oder Android-Market suchen.

Nachteil

Wo viel Licht ist, gibt es auch Schatten – und dabei einen sehr langen sogar 🙁

Um etwa den Fernseher schnell leise zu stellen, muss man das Handy hernehmen, entsperren, die App starten und den richtigen Knopf drücken. Mit der konventionellen Fernbedienung ist das nur ein Drücker.

Funktionsweise

Die Übertragung der Schaltbefehle funktioniert über den Router per Wlan. Ist das Gerät verkabelt, überträgt der Router die Signale vom Wlan ins Kabel. Damit der Nachbar nicht reinfunken kann, muss man die App zuerst mit dem Gerät koppeln. Dies funktioniert bei Fernsehern oder Sat-Receivern meist über die Eingabe von Pin-Codes oder eine Kombination aus Benutzername und Passwort. Gibt es keine Displays, so müssen am Gerät gewisse Tasten gedrückt werden. Eine interaktive Anleitung gibt’s dafür am Handy-Display.

Ausblick

Der Ausblick für solche Apps ist rosig: Was jetzt noch nicht steuerbar ist, wird es bald sein. Beispielsweise könnte man in Zukunft vom Rücksitz aus das Autoradio steuern. Auch wird der Markt für komplette Heimautomationen (Heizung, Jalousien etc.) in den nächsten Jahren boomen und mit ihm auch die Apps, die das Heim der Zukunft elegant steuern.

Und du? Fernbedienst du noch oder appst du schon?

Tech: Wann ist was besonders günstig?

Hamburg 2008 - Sprachverkauf.

In der Mode gibt es Winter- und Sommerschlussverkäufe, bei denen Mode günstiger ist, weil die Lager für die nächste Kollektion leer geräumt werden müssen. Und dass man eine neue Schiausrüstung im März billiger bekommt als im Oktober, ist auch kein Geheimnis.

Wie sieht es aber mit Technik-Gadgets aus? Das US-Magazin Consumer Reports untersucht in seiner jüngsten Ausgabe, was es wann billiger gibt.

Hier der ultimative Hightech-Einkaufskalender für 2011:

Jänner

  • CDs & DVDs
  • Computer
  • Fernseher

Februar

  • Luftbefeuchter
  • Sportgeräte

März

  • Luftbefeuchter
  • Digitalkameras
  • Kleine Gadgets (MP3-Player, DVD- und Blu-ray-Player, etc.)
  • Fernseher

April

  • Laptops
  • Digitalkameras

Mai

  • Outdoor-Technik
  • Schnurlostelefone
  • Kleine Gadgets

Juni

  • Pocket Camcorder
  • Computer
  • Kleine Gadgets

Juli

  • Camcorder

August

  • Klimaanlagen

September

  • Digitalkameras
  • Kleine Gadgets

Oktober

  • Digitalkameras
  • Computer

November

  • Fernseher
  • Camcorder
  • GPS-Navis

Dezember

  • Smartphones
  • Camcorder
  • GPS-Navis
  • Kleine Gadgets
  • Fernseher

Und jetzt die Frage aller Fragen: Wer hält sich an so etwas?

Hacked PS3: Grund und Auswirkungen

Vier Jahre ist die Playstation 3 nun schon am Markt und jetzt dürften die Verkaufszahlen der Spielkonsole nach oben schnellen. Nachdem die Xbox 360 von Microsoft und Nintendos Wii bereits seit einiger gehackt sind, dürfte nun auch Sony ein Problem mit der Piraterie bekommen.

Am 27. Chaos Communication Congress vergangene Woche in Berlin demonstrierte eine Hackergruppe namens fail0verflow, dass nun auch die letzte Spielkonsole geknackt wurde.

Warum so spät?

Bei der Wii dauerte es nur ein Monat, am Sicherheitssystem der Xbox 360 bissen sich die Hacker immerhin zwölf Monate die Zähne aus.

„Hacker sind keine Piraten“, betonten die Sicherheitsexperten auch im Video von der Präsentation beim 27C3. Es geht ihnen vielmehr darum, mit der von ihnen gekauften Hardware alles machen zu können. Der Kunde kauft eine Box und sollte keine Einschränkungen hinsichtlich der Nutzung haben.

Die PS3 war für Hacker relativ lange (drei Jahre) unattraktiv, weil man darauf ohnehin Linux installieren kann. Doch im Vorjahr änderte Sony seine Politik. Mittels Firmware-Update nahm man der Konsole eben diese Möglichkeit. Jetzt stellte sich das als fataler Fehler heraus, zog man so doch das Interesse der Hackergemeinde auf sich.

Siehe untenstehendes Video, Timecode: 07:07 bis 09:09 Minuten.

Im ersten Schritt hebelte der als iPhone-Hacker bekannt gewordene George Hotz den „Schutz“ vor Linux auf der Box aus. Aber man wollte mehr. Die komplette PS3 sollte geöffnet werden, um Linux ohne Krücken laufen zu lassen. Daher musste das gesamte Sicherheitssystem umgangen werden.

Sonys epischer Fehler

Die Hacker von fail0verflow arbeiteten sich von Sicherheitssystem zu Sicherheitssystem durch. Es stellte sich heraus, dass eines nach dem anderen entweder wenig nützte, löchrig oder leicht auszuhebeln war.

Besonders fatal war aber ein Fehler, den die Gruppe als „epic fail“ bezeichnet. In der Formel zur Berechnung der privaten Schlüssel verwendet die PS 3 immer dieselbe „Zufallszahl“.

So kann nun jeder eigene Keys zum Signieren von allem und jedem berechnen. Weil so auch Raubkopien signierbar sind, dürfte der Damm bald brechen.

Wie geht’s weiter?

Die Lösung von fail0verflow funktioniere zwar bereits, sei laut dem Team noch wackelig. In den nächsten Wochen will man sie auf stabile Beine stellen und dann auf der Website fail0verflow.com veröffentlichen. Noch gibt es auf der Website nichts, Updates gibt es auch per Twitter. Vermutlich ist das im Februar der Fall.

Ist die Lösung einmal veröffentlicht, sollte es kurz darauf auch Hacks geben, mit dem jeder GameOS aushebeln kann. Und dann beginnt der wahre Horror von Sony: die Piraterie.

Welche Playstations sind betroffen?

Laut fail0verflow betrifft dies alle bislang verkauften PS3-Systeme – also die Originale PS3 und die Slim-PS3. Soweit ich den Hack verstehe, werden auch künftige Software-Updates wenig nützen, weil die gesamte „Chain of Trust“ gebrochen wurde.

Was bedeutet das?

  • Damit wird Linux auf der PS3 wird wohl bald laufen und mit dieser Möglichkeit werden wohl in Kürze eigene Distributionen dafür erscheinen.
  • Damit kommt Piraterie in größerem Stil auf.
  • Damit sollten – was Sony dennoch wenig freuen dürfte – die Verkaufszahlen der Playstation kräftig ansteigen.
  • Damit kommen zwei Hardware-Upgrades auf PS3-Besitzer zu: Blu-ray-Brenner und/oder größere Festplatten in der Konsole.
  • Damit werden – und das freut mich am meisten – eigene Apps möglich werden.

Apps für die PS3

Ich bin überhaupt kein Gamer. Ein paar Mal im Jahr spiele ich mit Freunden Singstars oder ein Move-Spiel wie Start the Party.

Warum mir das gefällt? Ich hätte gerne Apps auf der Playstation. Die PS3 ist ein Kraftprotz, der – sieht man von Games ab – kaum ausgenutzt wird. Welche Apps wären das?

Ich denke an so etwas wie der Online-Videoverleih Netflix (siehe Bild unten) oder Streaming-Clients für YouTube. Wie wäre es mit einem besseren (als den eingebauten) Browser? Und warum kann man die PS3 nicht mit USB-Tunern in einen Videorekorder verwandeln?

Schade, dass Sony seine Konsole bislang nicht selbst geöffnet hab. Gerade das Beispiel von Apples AppStore zeigt, wie viel Kreativität in Softwareentwicklern steckt. Wenn Sony das nicht selbst macht, müssen eben andere her, die offener denken. Ich habe die Box gekauft. Warum soll ich sie also nicht nutzen können, wie ich will?

Dass Piraterie ein Nebeneffekt von allzu großer Verschlossenheit ist, wird Sony nun spüren. Selbst schuld? Sicher! Wen haben die paar Linux-User schon wirklich gestört?

Was ist eure Meinung dazu? Kauft ihr euch jetzt eine PS3?