Beiträge

Klagenfurt is not Celovec [Update]

Seit Jahren wundere ich mich, warum es bei vielen Web-Diensten kein Klagenfurt gibt und stattdessen nur „Celovec“ vorhanden ist.

Bei der Foto-Website Flickr fiel es mir zu allererst auf:

Bei der Eventplattform Upcoming dann dasselbe:

Und zuletzte beim Location-Dienst Gowalla:

Das soll jetzt nicht heißen, dass ich gegen den Namen Celovec oder gar gegen die Zweisprachigkeit in Kärnten wäre. Das Gegenteil ist der Fall. Erst vor drei Tagen habe ich übrigens eine Facebook-Fanpage eingerichtet, bei der jeder ein „Fan“ zweisprachiger Ortstafeln sein kann.

Aber Celovec ist schlichtweg falsch – der englische Namen von Klagenfurt ist … richtig: Klagenfurt. Oder in der offiziellen Form: Klagenfurt am Wörthersee.

Also betrieb ich Ursachenforschung. Mich machte stutzig, dass der Name Celovec nicht nur bei Yahoo-Diensten auftauchte, sondern auch bei Gowalla. Also fragte ich Gowalla und die Antwort via Twitter war eindeutig:

surprise! We get the names from Yahoo! 🙁

Nach kurzer Suche war der „Schuldige“ gefunden. Yahoo betreibt eine eigene Division für Geo-Dienste. Unter dem Namen GeoPlanetâ„¢ bietet Yahoo ein Webservice an. Es weist unter anderem beliebigen Koordinaten eine genau Ortsbezeichnungen zu.

Dessen Rohdaten kann man sich ebenso kostenlos herunter laden und so stöberte ich in den vier Riesen-Dateien ein wenig herum. In einer Dateie des Datensatzes von GeoPlanetâ„¢ Data (geoplanet_aliases_7.4.0.tsv) stieß ich afu den Fehler:

Also hab ich mich an Yahoo Geo (natürlich via Twitter) gewendet und bekam ebenfalls wieder prompt eine Antwort. Es folgte ein kurzer E-Mail-Verkehr und die Sache scheint bald gelöst zu sein.

We’ve had a look at this. For „Klagenfurt vs. Celovec“, this is pretty unstisfactory. It stems from a processing error in the way in which we label place names so we’ll fix this pretty much immediately. This will be exposed in our next public data release which will be sometime in early Q2 2010.

Somit ist klar: Klagenfurt ist bald (spätestens ab April/Mai) wieder Klagenfurt und nicht mehr Celovec. Und endlich sind Touristen Einheimisch ein kleines Stück weniger vewirrt . . .

Eines zum Schluss noch: Yahoo beweist mit diesen Geodiensten und mit der kostenlosen Nutzung seiner Satellitenbilder für OpenStreetMap, dass man viel für die Community macht. Danke!

[UPDATE] Der Bugfix wurde auf das zweite Quartal verschoben, noch immer steht Celovec und nicht Klagenfurt in der Tabelle. Hier das Mail, dass ich auf Nachfrage erhalten habe.

I most certainly recall our discussions. We still have the Klagenfurt/Celovec issue in our list of bugs, but due to other higher priority issues, we were not able to address this in our Q2 public data release. This is currently roadmapped for our Q3 public data release.

So wird 2009

Es ist unvermeidlich: Zu dieser Zeit des Jahres muss ich meine wilden Spekulationen gründlich recherchierte Vorhersagen für das kommende Jahr machen. Wer wissen will, wie genau meine Prognosen für die vergangenen Jahre waren, braucht nur in meinen Blogposts für 2008, 2007 oder 2006 nachlesen. Zumindest bei ein paar Dingen bin ich richtig gelegen.

Wie komme ich dazu, mir überhaupt anzumaßen, die Zukunft vorherzusagen? Ganz einfach: Ich hab keine Ahnung, was passieren wird. Einiges kann man zwar erahnen, wenn man 1 + 1 zusammen zählt. Und gewisse Trends sind auch offensichtlich. Aber nichts ist spannender als die Zukunft und ich kann auch 100 Prozent daneben liegen.

Meine Top 10 für 2009:

  1. Die Nutzer werden Windows 7 lieben
  2. Apple bringt kleine iPhones und verkauft sie frei
  3. Apple motzt sein Apple TV zur Spielkonsole auf
  4. Google überholt mit 20 Android-Handys Microsoft
  5. Microsoft kauft den Blackberry-Hersteller RIM
  6. Blu-ray im Wohnzimmer ist tot
  7. Blu-ray wird als Speichermedium am PC die DVD ablösen
  8. WiMAX ist tot
  9. Abgekupferte Sites sterben.
  10. Kameras mit zwölf Megapixel für Handys

Microsoft

2009 wird ein wichtiges Jahr für Microsoft. Mehrere große Product Launches stehen an, im Web muss der Rückstand zu Google aufgeholt werden und man muss endlich Ressourcen in sein Handy-Betriebssystem stecken.

  • Windows 7:
    Was man so hört, ist Microsoft schon sehr weit in der Arbeit an seinem Vista-Nachfolger. Windows 7 wird früher fertig, als viele meinen. Ich glaube, dass etwas dran ist an dem Gerücht, das in den Gängen der PDC kursierte: eine Beta im Jänner, ein Release Candidate im April/Mai und RTM (Fertigstellung, Release To Manufacture) am 3. Juni. Damit wäre es rechtzeitig für die Computer-Hochsaison (August bis November) bei den Kunden.
    Und zur Überraschung vieler wird Windows 7 nicht nur ein Erfolg am Markt, sondern auch beliebt bei den Nutzern sein.
    hh_promo_windows7_cropped
  • Office 14:
    Während Microsoft schon offen über Windows 7 redet, ist über Office 14 noch kaum etwas bekannt. Nur zwei Dinge: Auch OneNote und Outlook bekommen die neu eingeführte „Ribbon-UI“. Die gemeinsame Arbeit an Dokumenten soll vereinfacht werden. So können zwei Kollegen übers Netz eine Datei gemeinsam editieren – etwas das die neue Version von OpenOffice bereits kann.
  • Live-Office:
    Lange hat man sich dagegen gesträubt, doch 2009 wird es endlich soweit sein: Microsoft bringt ein echtes Cloud-Office. Es wird zwar ein paar Dinge weniger können als die Desktop-Versionen, doch reicht das ohnehin den meisten Anwendern.
    Damit wird die Zusammenarbeit von mehreren Anwendern am gleichen Dokument über Desktop-Anwendung, Browser-App und Handy möglich.
    Der Beta-Test sollte eigentlich noch heuer starten, doch soll es noch ein paar Probleme geben.
  • Live.com-Dienste:
    Man muss kein Hellseher sein, um zu sehen, dass die Windows-Live-Suche auch im kommenden Jahr bei uns nur marginale Marktanteile haben wird. Aber: Sie wird besser. Das kann man jetzt schon testen, indem man den Browser auf englisch einstellt. Scheinbar gibt es für US-Nutzer andere, bessere, Suchalgorithmen.
    2009 werden weitere Dienste dazu kommen und diese werden besser in Microsofts Desktop-Programme integriert.
    Eine Ultimate-Version von Windows wird es nach dem Deseaster mit Vista wohl nie mehr geben. Aber die Live-Dienste könnten einen Anreiz bieten, um möglichst schnell auf 7 aufzuspringen: Für alle, die binnen x Monaten migrieren könnte es online mehr Speicher oder zusätzliche Features geben.
  • Windows Mobile:
    Das wird die größte Baustelle im kommenden Jahr. Windows Mobile ist hoffnungslos veraltet und müsste eigentlich von Grund auf neu geschrieben werden. Die Lage ist noch viel schlimmer: Das Geschäftsmodell von Microsoft in diesem Bereich ist längst nicht mehr zeitgemäß, es stinkt schon vor Verwesung!
    Was meine ich damit? Ein Handyhersteller (z.B. HTC) holt sich das Windows Mobile-Image, passt es ein klein wenig an seine Plattform an, baut einen Haufen Plastik (mit viel zu schwachen Prozessoren) drum herum und verdreht das teuer an die Mobilfunkbetreiber. Der verkauft es weiter an seine Nutzer und schert sich einen Dreck um Updates etc. Resultat: Unglaubliche Freude der Nutzer. Ich kenne NIEMANDEN, der mit einem Windows Mobile-Handy restlos glücklich ist. Falls es doch wen gibt – bitte in den Kommentaren melden!winmobile
  • Das Zune Phone:
    Dass das so nicht weiter gehen kann, wird man wohl auch in Redmond verstanden haben. Die Gerüchte rund um ein ZunePhone wollen einfach nicht verstummen. Zur Erinnerung: Microsoft hat im Vorjahr Danger gekauft – das ist der Hersteller von T-Mobiles Sidekick-Handy. Und wenn man schon einen MP3-Player hat, wieso verbindet man das nicht mit einem Handy? Die Leute wollen schließlich nicht mehrere Devices ständig mitnehmen.
    Damit wäre auch gleichzeitig eine Referenz-Implementation geschaffen. HTC & Co. müssten sich an die höheren Qualitätsvorgaben halten, um noch etwas verkaufen zu können. Ach ja: Wenn man wirklich Erfolg damit haben will, müsste man es auch in Europa anbieten.
    Schwachpunkt an dieser These: Man würde damit genauso viel Erfolg haben wie mit dem Zune. Daher:
  • Microsoft kauft RIM:
    Genau das würde man brauchen: Gute Messaging-Produkte für Business-User, leidenschaftliche Kunden und einen bestehenden Markt. Unrealistisch? Abwarten!
  • MicroHoo:
    Für 2006 und 2007 habe vorausgesagt, dass Microsoft Yahoo kaufen wird. Für 2008 habe ich daran gar nicht mehr gedacht, die andauernden Gerüchte erschienen schon zu ausgelutscht. Doch dann passierte es gleich Ende Jänner. Nach einem fürchterlichen Hin- und Her, das eher an eine Teenie-Beziehung erinnerte, winkte Yahoo ab. In der Folge sank der Kurs auf bis 8,90 Dollar/Aktie. Zur Erinnerung: Microsoft bot 33 Dollar.yahooAber wie in jeder Teenie-Komödie gibt auch hier ein Happy-End. 2009 wird Microsoft Yahoo zum Schnäppchenpreis (18 Dollar?) kaufen, zerstückeln und sich nur die Suche einverleiben. Den wertvollen Rest (Flickr, del.icio.us & Co.) wird man weiter verscherbeln – vermutlich an Rupert Murdoch, der solche Seiten liebt, seitdem er MySpace relativ günstig gekauft hat.
    Alternativ: Yahoo meldet seine Insolvenz und beantragt Chapter 11.

Apple

Größte Herausforderung für Apple-Chef Steve Jobs wird es sein, den Drive der letzten Jahre weiter zu führen. Jede MacWorldExpo wird an den vorangehenden gemessen. Einfach nur das neue Betriebssystem (10.6 Snow Leopard) vorzustellen, wird zu wenig sein. Die Erwartungen sind immer sehr hoch.

  • iPhone nano:
    Appel könnte bei der MacWorldExpo am 5. Jänner ein kleines iPhone (nano) präsentieren. Das macht gleich aus mehreren Gründen Sinn: Apple würde auch diejenigen ansprechen, die keine 30, 40 oder 50 Euro für einen Vertrag ausgeben wollen. Die Hardware wird immer günstiger und Cupertino würde die Konkurrenz dort treffen, wo heute noch einiges an Margen drinnen ist: im unteren und mittleren Preisniveau. Das würde wohl den Weltmarktführer Nokia arg treffen.
    Und wie macht man das? Indem man es gleich verkauft, wie einen iPod: für 200 Euro, offen und ohne Beschränkungen. Die Bildschirmauflösung müsste jedoch gleich bleiben, da sonst Apps nicht mehr 100% kompatibel sind, oder?iPhone und iPhone nano
  • Apple TV reloaded:
    Steve Jobs will auch das Wohnzimmer beherrschen. 2009 sollte das längst fällige Update für Apple TV kommen. Was bräuchte die Media-Box? TV-Aufnahmefunktion per USB-Anschluss (wird teuer als Extra verkauft) mehr Speicherplatz (40 bzw. 160 Gig sind für HD nicht zeitgemäß) und die Internationalisierung der Online-Videothek.
    Und noch etwas: Es kommen Apps fürs AppleTV. Kleine Widgets, die man aus einem Appstore kaufen kann. Mit ihnen wird man das Wetter, Social Networks, News oder Aktienkurse am Fernseher konsumieren können.
    Und schlussendlich wird Apple TV zur Spielkonsole – allerdings nicht auf dem grafischen Niveau einer Xbox 360 oder Playstation 3, aber für Super Mario & Co. reicht schon die Hardware voll.
  • Das iPad kommt:
    Mit seinem eher höherpreisigen Sortiment bekommt Apple nichts vom Trend zu Netbooks ab. Die kleinen, aber günstigen Notebooks werden zwar 2009 weiter wachsen, doch Steve Jobs könnte mit einem eigenen Ansatz durchaus ein gutes Stück vom Markt kassieren. Wie würden die aussehen? Maximal zehn Zoll große Multitouch-Slates, erweiterbar mit einem Ständer und einer Bluetooth-Tastatur für unter 500 Dollar.
    Genau das braucht Apple, um 2009 den globalen PC-Marktanteil noch um ein, zwei Prozentpunkte zu steigern.
  • Viren und andere Schädlinge:
    Was mich immer noch wundert: Warum gibt es für MacOS X keine Schadsoftware? Sind die wirklich immun dagegen und ist es nicht nur der weitaus größere Verbreitungsgrad von Windows, der PCs anfällig macht?
    Allzusehr auf die leichter Schulter darf man das Problem allerdings nicht nehmen. KEINE Software ist fehlerfrei und mit weiter steigender Beliebtheit von Apple-Rechnern steigt auch die Gefahr. Wird die erste große Attacke 2009 passieren? Gut möglich, aber das habe ich auch schon für 2008 vorhergesagt.

Google

Nicht nur diverse Bücher haben ganz kräftig am Ruf von Google gekratzt. Datenschutzgründe sind es, die vielen Nutzern zumindest ein unwohles Gefühl geben.

  • Maps werden unschlagbar:
    Bilder des „Google Satelliten“ GeoEye werden den Abdeckungsgrad und die Genauigkeit von Google Maps deutlich erhöhen. Gleichzeitig kommen immer mehr Städte mit Streetview online und es werden immer mehr Anwendungen immer besser davon nutzen ziehen.
  • Unlimited Space:
    Der Speicher von Gmail wächst – seit November allerdings langsamer. Derzeit sind es gut sieben GB, die jedem Nutzer (auch für Picasa & Co.) zur Verfügung stehen. Laut aktuellem Algorithmus würde die 10-GB-Marke erst 2037 erreicht werden.
    Yahoo und andere bieten jedoch schon Accounts mit unlimtiertem Speicher an. Auch wenn nur wenige das ausnutzen und der normale Nutzer kaum über ein GB kommt, kann sich dem selbst Google dem nicht verschließen. Würde bedeuten: Unlimitierter Speicher in 2009!
  • 20 Android-Handys bis Weihnachten:
    Die OpenHandsetAlliance rund um Googles Handybetriebssystem Android darf sich freuen: Mit HTC, SonyEricsson, Huawei, Toshiba, NTTDoCoMo, LG, Garmin, Asus und Motorola erhöhte sich die Anzahl der Handyhersteller unlängst auf neun. Die Plattform wird 2009 definitiv an Bedeutung gewinnen.
    Das erste Android-Handy, das T-Mobile G1 kommt im Q1 zu uns. Bis Weihnachten 2009 werden wir wohl aus mindestens zehn Geräten wählen können. International wird diese Zahl locker bei 20 liegen.open-handset-alliance-android
  • Chrome:
    Im September habe ich geschrieben, dass ich einen Besen fressen würde, wenn Googles Chrome-Browser bis Jahresende über zehn Prozent Marktanteil bekommen würde. Angst um meine Ernährung muss ich mir wohl keine merh machen.
    Nun, ich glaube auch für 2009 nicht wirklich daran. Dass Chrome so schnell aus der Beta kam,  liegt offenbar daran, dass Google den Browser mit OEM-PCs bundeln will. Diese würde niemals Beta-Software auf ihren frischen Maschinen installieren.
    Solches Bundeling („Crapware installieren“) hat aber noch keinem Produkt gut getan und wird dem Ruf des Browsers nur schaden.

Hardware in 2009

  • Preis und Ausstattung:
    Heute bekommt man einen sehr guten PC schon um 600 Euro. Bei den Speicherpreisen wird der Sturzflug wohl bald ein Ende haben – dennoch werden wir im kommenden Jahr erstmals Consumer-PCs mit acht Gigabyte Ram sehen. Damit wird einher gehen, dass 64-Bit-Versionen von Windows immer größere Verbreitung finden.
  • Hier die Geizhals-Preisentwicklung für einen RAM-Riegel:geizhals-ramSpannend wird auch, zu welchem Preis Intels Core i7-Plattform im Frühjahr den Massenmarkt erreicht und ob sich AMD wieder erfängt und für mehr Wettbewerb als aktuell sorgt.
    Auch bei den Features wird immer mehr aufgerüstet, denn von der Ausstattung unterscheidet sich ein Netbook heute kaum mehr von einem teuren Modell. Als Differenzierungsmerkmal zu Diskontmodellen könnten etwa GPS-Empfänger oder große, schnelle und stromsparende SolidState-Drives dienen.
    Ende 2009 wird es kaum ein Notebook über 1000 Euro mehr geben, das nicht über ein eingebautes HSDPA-Modem verfügt.
  • Siegeszug von Blu-ray:
    Die DVD als optisches Speichermedium verliert immer mehr an Bedeutung. Ich selbst könnte schon längst ohne Silberscheiben leben. Bei besseren Geräten werden Blu-ray-Drives im nächsten Jahr zum Standard. Praktisch jeder Marken-Hersteller wird mehrere Modelle anbieten.
    Damit löst sich auch das Henne-Ei-Problem: Beschreibbare Blu-ray-Rohlinge kosten derzeit noch mindestens sieben Euro pro Stück.  Dieser Preis sollte sich im Jahresabstand zumindest halbieren – für 25+ GB kein schlechter Deal.
    BD-Rohling
  • Green IT-Regelungen:
    Eigentlich hätte ich es schon für heuer erwartet – aber 2009 kommt die EU mit klaren Kennzeichnungs-Regelungen. Auf einen Blick wird dann klar, wie viel so manches elektronische Gerät an Strom schluckt.

Mobilfunk

  • Nokia bringt echten Killer:
    Das 5800 als iPhone-Konkurrenz zu bringen, kann nicht wirklich der Weisheit letzter Schluss sein. Und auch das N97 ist zwar nett, aber – ohne es in der Hand gehabt zu haben – auch eher eine Evolution als eine Revolution.
    Wirklich spannend könnte es sein, wenn Nokia das hier bringt:nokia-new-interface-1Dabei handelt es sich um ein Mockup, das „versehentlich“ in eine nicht öffentliche Präsentation während der Nokia World in Barcelona vor zwei Wochen gerutscht ist. Auch wenn Nokia in einem E-Mail an Engadget schreibt, dass es sich nicht um ein Produkt, sondern um eine User-Interface-Studie handelt, ist für 2009 ein reines Touchscreen-Handy von Nokia zu erwarten.
  • Nokia App-Store:
    Wer weiß schon, dass es für Nokias S60-Handys ebenso viele Anwendungen gibt wie für den mittlerweile vollkommen überladenen AppStore von Apple? Auch hier gibt es 10.000 Programme – teils gratis, teils kostenpflichtig.
    Nur: Wie findet man die? Nokia wird 2009 seine OVI.com-Plattform wohl um einen Software-Laden erweitern.
  • Billigeres Roaming:
    Per 1. Juli wird Roaming im EU-Ausland teilweise sogar billiger als die Handynutzung im Inland. Die Sprachtarife werden weiter abgesenkt und per Verordnung werden auch SMS-Nachrichten verbilligt. Die einzig offene Frage ist, ob die Deckelung der Großhandelspreise beim Datenroaming etwas bewirkt.
    Letzte Hürde vor dem Inkraft-Treten: die Abstimmung im Europaparlament.
  • GPS wird Standard:
    Selbst günstige Handys bekommen spätestens allesamt einen GPS-Chip eingebaut. Warum? Weil der aktuell nur 1,2 Dollar pro Stück kostet. Und dieser Trend macht vor Mobiltelefonen nicht Halt. Wie wäre es mit einem MP3-Player, der einem je nach Position Wissenswertes zum Ort sagt? Darauf ließen sich durchaus interessante Geschäftsmodelle bauen.
  • Super-Cam-Phones:
    Sony hat im November ganz unscheinbar einen CMOS-Sensor vorgestellt: Der Exmor IMX060PQ ist der erste 12,5 Megapixel-Chip für Kamerahandys. Verfügbar wird er im März 2009 sein. Wetten, dass zu Weihnachten die ersten Handys damit ausgerüstet sein werden?
    sony-exmor-imx060pq
  • WiMAX stirbt:
    In der Theorie wäre WiMAX ideal dafür geeignet, ländliche Gegenden mit Internet zu versorgen. In der Praxis schaut es um die Funktechnik zappenduster aus. Die Telekom Austria hat ihre Lizenz bereits zurück gelegt, UPC wird wohl auch bald folgen. Beide scheuen offenbar davor zurück, ihre eigenen Produkte und Techniken damit zu kanibalisieren.
    Bleibt noch WiMAX Telecom übrig. Doch deren Footprint und Kundenzahl ist zu klein, um lange überleben zu können.
  • Schneller surfen:
    Ach ja: Die Mobilfunkbetreiber werden uns immer höhere Bandbreiten versprechen, die sie dann auch nicht halten können. Vorgeschmack gefällig? Bei Tre (Drei/Hutchison) in Schweden kann man bereits jetzt mit 21 MBit/s mobil surfen. Wer’s glaubt!

Web x.0

  • Das große Sterben:
    Im kommenden Jahr wird das große Sterben von Web 2.0-Diensten beginnen. Erwischen wird es nicht die innovativeren Originale (meist aus den USA), sondern die Abkupferer und (meist aus Europa). Die Nutzer sind nicht dumm – sie erkennen genau, was das Original und was die billige Kopie ist. Und warum zum Schmiedl gehen, wenn der Smith auch deutsch spricht?
    Nur ganz wenige werden den Sprung über die Grenzen des alten Kontinents schaffen. Mein Tipp dafür: soup.io.
  • Facebook vs. Xing und VZs:
    Das wird auch die großen deutschen Social Networks treffen. Die werden zwar – mit dem Markt – weiter wachsen. Facebook wird aber dank seiner Offenheit (APIs, Apps, FB-Connect etc.) auch den deutschsprachigen Raum aufrollen.
  • CloudComputing hebt ab:
    Es ist unendlich schwer, kleine wie große Firmen zu überzeugen, ihre Daten nicht im Haus sondern in der Cloud zu lagern. Dabei ist selbst der beste Systemadministrator nicht so gut wie die Leute bei Amazon (AWS) oder Microsoft (Azure).
    2009 werden dennoch immer mehr Firmen anfangen, ihre (eher unwichtigeren) Daten bei diesen Diensten zu hosten. So werden sie draufkommen, dass das ganze nicht schlimm ist und wirklich Vorteile bietet.

Digital Home

  • PS3 wird billiger:
    Es ist immer das gleiche Spiel: Es tauchen Gerüchte um eine herannahende Preissenkung der Playstation 3 auf, Sony dementiert das und in einem Monat darauf wird sie billiger. Das muss sie auch, denn Sony verliert immer mehr an Boden. Nintendos Wii liegt nach wie vor auf Platz eins, gefolgt von Microsofts Xbox 360. Weit abgeschlagen am dritten Platz liegt die PS3.
    Dabei ist sie ein toller Media Player und somit auch für all jene interessant, die keine Zeit mit Spielen vergeuden wollen.
    Und noch einen Fehler macht Sony: Das Ding muss offener werden. Wie wäre es etwa mit Widgets oder einer Online-Videothek auch für Europa?
  • Haushaltsroboter boomen:
    iRobot zeigt vor, wie man das Staubsaugen denen überlassen kann, die sich nicht über die Arbeit beklagen. Die Preise sind mit 300 Euro auch durchaus leistbar. Im kommenden Jahr werden wir solche Geräte auch von Herstellern wie Siemens, Philips oder Miele sehen.
  • Fernseher:
    Der absolute Tiefpunkt ist auch mit 350 Euro für einen 32-Zoll-LCD-Fernseher wohl noch nicht erreicht. Aber ich denke wir sind ganz nahe an der Talsohle. Für Sony, Philips & Co. stellt sich die Frage, wie man sich differenzieren kann.
    Ganz einfach: Fernseher werden intelligenter und bekommen einen Ethernet-Anschluss. YouTube, Flickr & Co. kommen Ende 2009 bei jedem Gerät über 700 Euro auf die Mattscheibe.
  • Blu-ray ist tot:
    Der Beginn der Vernetzung von TV-Geräten ist gleichzeitig auch das Ende der Blu-ray-Scheiben. Ein HD-Film bei Online-Videotheken wie Apples iTunes kostet nur vier bis fünf Dollar – kein Vergleich zu 20-40 Euro für einen hochauflösenden Blu-ray-Film, den man ohnehin nur ein paar Mal anschaut.
    Eigentlich hat uns Steve Jobs schon für 2008 versprochen, dass er diesen Dienst in Europa anbieten wird, doch noch immer sind wir auf Tricks mit US-Gutscheinen angewiesen.
    Der Filmindustrie sei hier eines gesagt: Es gibt ein Mittel gegen die Piraterie – es sind dies legale Angebote!

Wie weit liege ich daneben? Was sind eure Vorhersagen?

Mein Flickr-Fehler

lightroom-iconNachdem Werner, Martin, Tine, Thomas und einige andere immer wieder von  Adobe Photoshop Lightroom 1.31 geschwärmt haben, hab ich’s mal ausprobiert.

Auf meiner Platte liegen 28.634 Fotos digital geschossen zwischen 2000 und 2008. Der Großteil davon, 18.544, befindet sich in 245 Sets auf Flickr . Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Bilder getaggt, mehr als die Hälfte – 11.962 Fotos – ist sogar georeferenziert. Bei vielen Fotos musste ich nachträglich mit Hilfe von Kalender und Gedächtnis die IPTC-Daten ändern, weil das Original-Datum falsch war. Das alles war eine irre Arbeit – vor allem weil Flickr nicht gerade als die performanteste Website der Welt gilt.

Was war nun mein Flickr-Fehler?
Ich habe alles online gemacht, nichts in einer Offline-Applikation. Jetzt sehe ich, dass das mit Lightroom oder vielleicht anderen Tools viel einfacher offline gegangen wäre. Wenn ich meine Bilder wo anders hin bringen bzw. schnell auf der Festplatte suchen will, muss ich alles noch einmal geschlagworten. Ich hab mich selbst bei Flickr eingesperrt 🙁

Ich weiß, Flickr hat sehr gute APIs und ich könnte all meine Bilder noch einmal herunterladen – aber das ist eine andere Geschichte.

Bei Lightroom noch ein absoluter Newbie und blicke noch kaum durch, aber das Zeug schaut toll aus. Importiere grad alle meine Bilder in die Datenbank. Mal sehen, wie viel Zeit ich wieder vor meinen Fotos verbringe …

Yahoo & Microsoft: Macht das Sinn?

Eben herein gekommen: Microsoft macht ein offizielles Angebot für Yahoo. Pro Aktie will man 31 Dollar bezahlen – ein Aufschlag von 62 Prozent gegenüber gestern. Ist die Sache wirklich 44,6 Milliarden Dollar (30 Mrd. Euro) wert? Bringt das was?

MSY

Steve Ballmer meinte vor ein paar Wochen, dass Microsoft bis zu ein Viertel seines Umsatzes im Web und mit Werbung machen will. Dass sich dass alleine nicht ausgeht, wird ihm wohl klar gewesen sein. So könnte es sich ausgehen.

  • Auch wenn Microsoft es nicht öffentlich sagt: Deren Geschäftsmodell (Software im Packerl zu verkaufen) steht vor einem Wandel.
  • Gerade wegen der unglaublich guten Zahlen, die Microsoft Quartal für Quartal abliefert, hat man das Geld in der Portokasse. Für die Yahoo-Aktionäre wird das Angebot verlockend sein, zumal man derzeit mit gröberen Problemen kämpft und erst letzte Woche 1000 Mitarbeiter freisetzte.
  • Anzeigenlösung:
    Microsoft hat kaum Kunden, dafür aber mit dem Ad-Center eine hervorragende Plattform. Yahoo auf der anderen Seite arbeitet seit Jahren erfolglos an einem Ad-System (Codename: Panama), das Werbung zielgenauer positionieren soll.
  • Exchange-Konkurrent ausgeschaltet:
    Erst im vergangenen Herbst kaufte Yahoo Zimbra – ein Hersteller von Server-Software, der alle Funktionalität von Exchange bietet. Es gibt sowohl gehostete Dienste, als auch eine OpenSource-Variante. Weil die immer besser wird, wird der neue Eigentümer wohl keine große Freude damit haben.
  • Web-Suche:
    Während Microsofts Marktanteil bei der Suche von sehr marginal auf marginal steigt, verliert Yahoo. In den USA ist die Verteilung weniger dramatisch als bei uns. Hier die Marktanteile im September 2007:
    Google: 57 %
    Yahoo: 23,7 %
    Microsoft: 10,3%
    Andere: 10%
    Mit einem Schlag ist Yahoo/Microsoft dreimal so groß wie MS alleine.
  • Web-Properties:
    Man kann Microsoft ja nicht vorwerfen, sich nicht bemüht zu haben, aber deren Webdienste sind keine heißen Semmeln, die sich selbst verkaufen. Was haben Microsoft und Yahoo? Mit Diensten Del.icio.us, Flickr oder Upcoming bekommen die Redmonder die heißesten Webdienste serviert. Ob deren loyale Nutzer damit eine Freude haben, darf man allerdings bezweifeln.
  • Schwierige Integration:
    Man muss es erst einmal schaffen, 11.000 Mitarbeiter in ein weiteres Unternehmen zu integrieren. Ganz wird das vermutlich nie gehen. Außerdem kann man davon ausgehen, dass zwischen dem doch recht bürokratischen Redmond und einer SiliconValley-Firma (Yahoo kommt aus Sunnyvale) erhebliche kulturelle Unterschiede bestehen.
    Auch in technischer Sicht würde das nicht einfach: Microsoft setzt im Web auf deren Programmiersprachen, Yahoo baut voll auf den LAMP-Stack.
    Zudem gibt es einige Überschneidungen – etwa bei Maps oder Mail. Man wird wohl davon ausgehen können, dass zumindest mittelfristig jeweils beide Varianten bestehen bleiben.
  • Kooperationen:
    Bereits in der Vergangenheit haben Microsoft und Yahoo mehrmals bewiesen, dass sie zusammenarbeiten können. So war der neue Yahoo-Messenger eines der ersten Produkte überhaupt, das Vistas Grafik-Schnickschnack voll ausgenutzt hat, der IM-Client war zudem der erste, der interoperabel war. Yahoo bot stets gebrandete Versionen des IE an und Microsofts Live Photo-Gallery erlaubte auch den Upload zu Flickr. Man kann miteinander.
  • Synergien:
    Microsoft spricht von einer Milliarde Dollar, die man im Jahr gewinnt. Kein Wunder: deren Online-Dienste schreiben ein sattes Minus von einer Milliarde Dollar – im Quartal!
  • EU-Bedenken:
    Wie bei jeder großen US-Übernahme, wird sich wohl auch die EU einmischen. Bei dem enormen Suchmonopol (bei über 90 Prozent kann man fast schon als solches bezeichnen), das sich Goolge in Europa aufgebaut hat, muss Europa aber froh sein, wenn es einen stärkeren Gegenspieler gibt.

Ob es den Betrag wert ist, lässt sich noch nicht sagen. Fix ist aber, dass Microsoft es alleine nie geschafft hätte, im Web eine wichtige Nummer zu spielen.

Zimbra wird Yahoos Trumpfkarte

Es gibt scheinbar schon zu viele iPod/iPhone/EU-Geschichten. In all den Apple- und Microsoft-News der letzten Woche ist eines vollkommen untergegangen: die am Montag bekannt gegebene Übernahme von Zimbra durch Yahoo.

yahoo-zimbra

Zimbra ist ein recht jung – es wurde 2004 mit nur einem Ziel gegründet: Etwas gegen Microsoft Exchange zu tun. Also entwickelte man drauf los und nur wenig später gab es schon einen brauchbaren Messaging-Server, der seither ständig verbessert wurde. Das Produkt selbst wird an Geschäftskunden und ISPs verkauft, es gibt jedoch auch eine Opensource-Version.

Die Zimbra Collaboration Suite unterstützt die Synchronisation zwischen mehreren Clients, mobilen Endgeräten und bietet zudem ein sehr gutes Web-Interface, das voll sehr viel Ajax enthält. Es ermöglicht sogar flüssigeres Arbeiten als das „Orignial“, Microsofts Outlook Web Access. Und weil auch ein eigenes Protokoll für den gecachten Zugriff via Outlook enthalten ist, spürt man kaum einen Unterschied zum sündteuren Exchange-Server. Weitere Features gibt’s auf der Zimbra-Site.

Natürlich stellt sich die Frage, warum Yahoo so etwas braucht. Yahoo ist kein Unternehmen, dass Enterprise-Software verkauft, sondern sich an private Webnutzer richtet. Außerdem entkam gerade vor ein paar Wochen Yahoo-Mail der Betaphase. Es enthält auch einen Kalender und ein Kontaktmanagement, nützt intensiv Ajax und ist meiner Meinung nach der derzeit beste Web-Freemailer. Besser noch als Gmail.

Yahoo wird damit seinen Marktanteil bei der Websuche steigern, indem man weiter mit Serviceprovidern und Unternehmen zusammen arbeitet bzw. die Codebasis unter der GPL zur Verfügung stellt. Standardmäßig wird dabei stets Yahoo-Search als Suchdienst eingestellt sein.

Zimbra als Werkzeug für höheren Marktanteil bei anderen Geschäften. Der Kaufpreis von 350 Millionen Dollar könnte sich so rechnen. Könnte … Und irgendwann, wenn die nächste Gerneralrennovierung von Yahoo-Mail fällig ist, wird man wohl auf nur noch eine Codebasis bei seinen Messaging-Servern setzen – derweil hat man aber noch zwei.

Harte Zeiten für Microsoft. Bin schon gespannt, wann LiveMail noch mehr aufgemotzt oder vielleicht ein Exchange-Server Light kommt, um die dahin dümpelnde Live-Search etwas attraktiver zu machen.

Faceball on Wired – und Georg auch

Es begann alles am 13. April: Mit einem Eintrag am Flickr-Blog startete eine super-virale Kampagne für den Fotosharing-Dienst. Faceball war geboren.

(cc) Rev Dan Catt

(cc) Rev Dan Catt

(cc) Rev Dan Catt

Die Regeln sind denkbar einfach: Die Teilnehmer sitzen exakt 3,048 Meter (10 Fuß) voneinander entfernt und bewerfen sich mit pinken und blauen Wasserbällen. Wenn man das Gesicht des anderen trifft (nicht Haare oder Ohrenstreifer), darf man noch einmal werfen. Wenn man es verfehlt, kommt der andere dran. Gewinner ist der mit den meisten Treffern.

Nicht ganz so einfach ist das Fotoschießen dabei, schließlich muss man im richtigen Moment abdrücken. Dauerfeuer hilft.

Faceball @ Photowalk:
Beim vorletzten Photowalk im Juni haben wir auch Faceball gespielt. Kwentin bekam – gemeinsam mit ein paar Flickr-Pickerln und sonstigen Fan-Utensilien – zwei Bälle, die wir am Domplatz gleich ausprobierten.

(cc) Georg Holzer

(cc) Georg Holzer

(cc) Georg Holzer

Und dann kam Wired!
Die coolste aller coolen Zeitschriften haut sich seit heute auf das Thema. Deren britischer Autor Robert Andrews machte eine Story drüber. Meine Fotos kommen ebenso vor, wie unser Photowalk (darin allerdings als Flickr-Meetup bezeichnet).

Man kann das auch von einer anderen Seite sehen: In Kärnten gibt es ein paar Leute, die sogar Wired um Monate voraus sind 🙂

Faceball Euro 2008?
Im Rahmen des nächsten Barcamps im Februar 2008 könnten wir ja ein kleines Turnier starten. Österreich gegen Deutschland – wer unserer Lieblingsnachbarn nimmt die Herausforderung an?

Hintergedanke: Wenn wir sie im Fußball schon nicht schlagen können, dann vielleicht im Faceball 🙂

Gekauft wird, …

… was man schon hat.

Irgendwie ist es verrückt: Die Großen im Netz sind im Kaufrausch. Gestern kam die Nachricht, dass Yahoo die Werbeplattform RightMedia übernimmt.

Moment: Hat Yahoo nicht selbst eine Ad-Engine. Panama schwächelt zwar ein wenig, aber so schlecht ist es doch auch nicht. Das einzige, das RightMedia einbringt, ist eine Art Anzeigen-Auktion, die rudimentär auch schon in Panama integriert ist. Wie an einer Börse können Anzeigenplatz und Ads gehandelt werden. Für eine Entwicklertruppe wie die von Yahoo muss es wohl nicht schwer sein, so etwas zu bauen, oder? Dafür muss man ja keine 680 Millionen Dollar (500 Millionen Euro, der größte Teil in Aktien) ausgeben.

Anders als bei anderen Deals, wo etwas gekauft wurde, das man schon hat (DoubleClick vs. Google AdSense, YouTube vs. Google Video und und und), geht es diesmal kaum um Kunden und Eyeballs. Die überwiegende Mehrzahl der 11.000 RightMedia-Kunden soll nämlich auch schon bei Yahoo Ads geschalten haben.

Geld hat man im Silicon Valley abgeschafft. Scheinbar wird nur eingekauft, damit der andere etwas nicht mehr kaufen kann. Oder steckt mehr dahinter?

Versuch einer Preisfestsetzung

Schon alleine weil wir kurz vor dem breiten Start von IP-TV stehen, werden in Zukunft immer öfter Sport-Übertragungsrechte auch für das Web verkauft. Einen ersten Geschmack über Pay-Web-TV gibt uns Yahoo! Der Online-Multi hat eben erst die Übertragungsrechte für die National Football League außerhalb der USA erworben.

nfl-yahoo.jpg

Weil das mit Kosten zu tun hat und Werbung noch nicht so weit ist, holt man sich das Geld von den Zusehern zurück. Die Abo-Preise sehen wie folgt aus: 24,99 Dollar für eine Woche mit insgesamt 15 Spielen oder 249,99 Dollar für die komplette 17wöchige Saison.

Also billig ist das nicht und ich wette, das kommt auch irgendwann zu uns: Schirennen nur mehr auf Premiere und alternativ dazu über DSL. Man darf also hoffen, dass die sich verrechnet haben und keiner so viel Geld auf den Tisch legt.