Ein Patent der Welt geschenkt

Was tut man, wenn man eine Idee hat? Man lässt sie patentieren. So kann niemand etwas damit anfangen, ohne dass man selbst Geld dafür bekommt. In der Praxis braucht man zuerst ein wenig Kleingeld, um möglichst weit reichenden Schutz zu bekommen und man muss sich darum kümmern, dass es auch jemand produziert.

Und genau da hapert es bei mir. Daher hab ich mir Folgendes gedacht: ich schenke mein Patent (vielmehr ist es ein Gebrauchsmuster) der Menschheit. Auf diese Weise gebe ich ihr auch einmal etwas zurück – etwa im Tausch für das Web, Podcasting, OpenSource-Software, Wikipedia und die vielen anderen großartigen Dinge da draußen. Und mit etwas Glück bekomme ich eher das Produkt, das ich erfunden habe.

Also: In diesem Blog beschreibe ich dieses Patent und stelle es gleichzeitig unter die Creative Commons-Lizenz. Wenn nun irgendein Hersteller das erfundene Produkt herstellen will, muss er lediglich meinen Namen nennen (winzig klein und irgendwo auf jeder Packung).

 
 

Warum mache ich kein Geld daraus?
Um es ernsthaft anzugehen, hätte ich wohl ein Patent anmelden müssen und kein Gebrauchsmuster (obwohl der Schutz gleich stark ist). Und ich müsste das ganze weltweit schützen. Das kostet Geld, ordentlich Geld – so an die 5000 Euro. Und die 5000 Euro habe ich nicht. Außerdem: ich bin Journalist und kein Patentverwerter. Will man das ordentlich machen, braucht das Zeit, viel Zeit. Außerdem fehlen mir die nötigen Kontakte. Ich bin lieber anderwertig kreativ.

Jetzt wird aber geklaut!
Darauf habe ich ohnehin keinen Einfluss. Wenn ein deutscher oder amerikanischer Hersteller das Produkt nachbaut, bin ich sowieso der letzte. Mein Schutz gilt (oder vielmehr galt bis heute) nur in Österreich. Andererseits gibt mir auch die Creative Commons-Lizenz kostenlosen Schutz. Schließlich ist der gleich stark wie der vom Copyright. Es ist ja nur eine Ergänzung desselben, mit der ich die Nutzung meines geistigen Eigentums unter bestimmten Auflagen (Namensnennung) erlaube.

Worum geht’s dabei?
In der Urkunde des Österreichische Patentamts heißt es kurz zusammengefasst: „Ein Verfahren zur nachträglichen Beimengung von jeglicher Art von Lebensmittelzusätzen in verpackten Lebensmitteln. Durch Anbringen von Zusatztaschen auf Lebensmittelverpackungen kann der Lebensmittelzusatz erst vor dem Gebrauch/Verzehr/Konsum beigemengt werden.“
Technische Details zur Erfindung gibt es hier im PDF-Dokument.

Was wird damit bezweckt?
Ich war bei einer Party eingeladen. Dort gab es Kartoffelchips mit dem Geschmack „Roasted Chicken“. Ich hab mich gefragt, wie jemand am Vormittag auf die Idee kommen kann, dass er am Abend Roasted-Chicken-Chips essen will. Es wäre doch viel besser, wenn man sich am Abend vorm Fernseher aussuchen könnte, ob die Chips denn nach Salz, Paprika oder was auch immer schmecken sollen. Das Gleiche gilt für Eistee. Hier sollte man sich ja auch erst vor dem Trinken entscheiden können, ob man Pfirsich oder Zitrone haben will. Oder Orangensaft: Ist man verkühlt, gibt man Vitamin C dazu, sonst Calcium.

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Wieso gibt es nicht nur eine Tetra Pak-Packung machen und man entscheidet sich kurz vorm Trinken?
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Wieso nicht gibt es nicht nur eine Packung und man entscheidet sich kurz vorm Essen?

 

Meine Erfindung macht genau das möglich. Durch Zusatzfächer oder Quetsch-Taschen kann man den Lebensmittelzusatz (Aroma, Vitamine etc.) dem Produkt beimengen und durch Schütteln verteilen.
It’s that easy und jetzt gehört diese Idee der Welt. Na eigentlich mir, aber die Welt kann damit machen, was sie will!

Wenn jemand Interesse an Umsetzung hat, würde es mich freuen, davon zu erfahren. Einfach melden!

Poshow+ und der PR-Gag

Wie macht man heute PR? Man muss unter die Top3 bei Technorati kommen!

Vor ein paar Tagen startete still und leise Podshow+, die Podcasting-Site von Adam Curry – ohne ein Wort zu sagen, ohne eine Presseaussendung und ohne einen eigenen Podcast.

Weil man kein Geld ausgeben wollte, baute man scheinbar auf Mund-zu-Mund-Propaganda, indem man einen (für mich absichtlichen) Bug einbaute.

Der Bug funktioniert wie folgt: Statt auf den echten RSS-Feed zu verweisen, linkte man einen intern gespeicherten. Jeder, der einen RSS-Feed hat, weiß, dass man so die Kontrolle über seine Inhalte verliert und beispielsweise keinerlei Statistiken mehr auswerten kann. Noch schlimmer: Wenn viele Leute bei dem Service eien RSS-Feed abonnieren und es die Firma oder Site nicht mehr gibt, ist alles verloren. Alle Abonnenten sind dann weg.

Dass es eine enorme Aufregung geben würde, war vorauszusehen. Man stellte das System dennoch live und wartete ab. Binnen Minuten war die Aufregung da, binnen Stunden war das Problem gelöst.

Weil schlechte PR besser ist als gar keine, hat es geholfen. Der Traffic hat sich durch die Blogosphäre enorm erhöht. Currys Entschuldigung klingt wohl eher halbherzig …

Dennoch: schaut euch Podshow+ einmal an. Vielleicht sorgt es ja dafür, dass sich das Medium Podcasting mehr verbreitet.

Halbe RSS-Feeds

Ich hasse es, wenn RSS-Feeds nicht im Fulltext daher kommen. Stattdessen werden neben der Überschrift oft nur Teaser oder der erste Absatz des Beitrags mitgeschickt. Das macht das Lesen nicht wirklich einfach. Aussehen tut das dann so:

 

Der Leser muss erst auf den Titel klicken, um zur kompletten Nachricht zu gelangen. Aber wie viele wissen das schon? Welche Werbung für RSS ist das schon, wenn man immer nur die halben Inhalte bekommt. Ich für meinen Teil werde alle verzichtbaren Feeds löschen, die keinen Volltext haben. Sorry, Guys.

OpenBC ist Datenschutz egal

Ich bekomme ständig Einladungen von OpenBC. Das ist zwar nichts schlimmes, was mich aber wirklich ärgert, ist der lockere Umgang mit persönlichen Daten, die deren Mitglieder praktizieren und den Gründer Lars Hinrichs auch noch ausnützen.

Wie ich darauf komme?
An jeder Einladung findet sich am Ende eine Aufzählung von Mitgliedern, die man kennen sollte. Und peng: Bei jedem E-Mail kenne ich mindestens einen der fünf genannten Personen. Einmal hat mich ein Schweizer eingeladen, der mit Sicherheit keinen Bekannten in Klagenfurt hat. Was war? Ich hab wieder Leute gekannt.

Woher die gute Trefferquote?
Ich hab natürlich keine Ahnung, wie das zustande kommt, hier eine Vermutung: Weil mich andere Mitglieder auf ihren Listen haben. OpenBC schlägt vor, dass man gleich seine ganze Outlook-Kontaktdatenbank hochlädt und so mit dem System teilt.

Was dabei rauskommt ist einfach: Ein System, ein Club oder was auch immer, das weiß, wer wen kennt. Je mehr Daten in dem System sind, desto mehr weiß das System auch über diejenigen, die gar nicht drinnen sind. Wie kommen die Leute, die mit sowas nichts zu tun haben wollen dazu, dass jeder ihr Beziehungsgeflecht – zumindest teilweise – ansehen kann. Wie komme ich dazu?

Also, liebe OpenBC-Mitglieder: Bitte löscht doch meine Kontaktdaten und die aller anderen, die nicht bei euch im „offenen Geschäfts-Club“ sind.

Wenn mich wer erreichen will: eMail und Handynummer findet sich rechts oben unter „About“. Und wer mich nicht in Google & Co. finden kann, sucht mich eh nicht.

Podcast-Vermarktungsfirma

Gestern bin ich auf audioads.de aufmerksam geworden. Die Podsdamer Firma will sich auf die Vermarktung von Podcasts stürzen. Und so soll das klappen:

  1. Ein Podcaster lädt seine Folge auf deren Server (Hosting ist also inklusive)
  2. Der RSS-Feed bleibt ebenso beim Podcaster wie alle Rechte an seinem Inhalte.
  3. Bei der Auslieferung (Download des Nutzers) wird der MP3-Datei am Anfang und am Ende ein Werbespot hinzugefügt

Die Abrechnung erfolgt pro Download, wie hoch die Erträge sein werden wurde noch nicht verraten. Ebenso ist unklar, wie hoch die Spanne für Audioads.de ist. Das soll erst beim offiziellen Start im August bekannt gegeben werden, eine erste Kampagne für Napster läuft bei einigen ausgewählten Podcastern schon.

Ich halte die Entwicklung grundsätzlich für gut, weil Podcasts durch große Mengen von Downloads für immer mehr Werber interessant werden. Andererseits habe ich auch so meine Zweifel.

Hinter audioads.de steht die Firma Ad On Media. Sie ist als „Limited“-Gesellschaft in Birmingham, UK eingetragen. Das ist zwar nichts schlimmes, man muss allerdings wissen, dass das nach einer extrem dünnen Eigenkapitaldecke riecht. Weil man auch das Hosting übernehmen will, können ganz ordentliche Kosten zukommen. Und was passiert dann mit den gehosteten Files?

Außerdem würde ich – wenn ich denn endlich meinen Podcast starte – nicht wollen, dass jemand bei meinen Werbeeinnahmen mitnascht. Meine Erfahrungen mit Google Ads & Co. haben gezeigt, dass es eigentlich gar kein Geschäft ist. Und von ganz wenig auch noch etwas weggeben zu müssen – das lohnt sich dann irgendwann nicht mehr …

Streit bei Rocketboom

Nachdem bereits mehrmals auf diesem Blog von Rocketboom.com die Rede war, will ich euch diese Nachricht nicht vorenthalten: Amanda Congdon verlässt den bislang erfolgreichsten Video-Podcast.

Die Show hatte im Schnitt 350.000 Abonnenten, manche Episoden wurden 1,2 Millionen Mal herunter geladen. Sie wurde von Andrew Baron begründet und produziert, Amanda Congdon – das wohl bekannteste Gesicht im Web 2.0 – wurde mittels Castings ausgewählt.

Wie es klingt, sind die beiden im Streit auseinander gegangen. „Andrew gehören 51 Prozent an Rocketboom, mir nur 49. Das muss ich akzeptieren“, so Amanda auf ihrem Weblog „Amanda unBoomed„.

Demnächst will Baron seine Zuseherschaft mittels Videobotschaft informieren, ein interimistischer Host soll die Sendung ab kommendem Montag weiter führen.

Es gibt mittlerweile auch schon erste Spekulationen, wer Amandas Job übernehmen könnte. Robert Scoble blickt in den Kaffeesud der Blogosphäre:

Allerdings haben die alle schon selbst gut gehende Shows …

Podcasts in der Tourismus-Werbung

Der Scobleizer hat mich heute wieder einmal auf eine Idee gebracht, die ich mit der Kärnten Werbung teilen möchte. Statt hunderttausdender Euro für Werbung auszugeben (siehe auch hier) kann man auch mit wenig oder gar keinem Geld viel machen. Was? Einen Urlaubs-Podcast.

Warum?
Die meisten Leute haben nie den ganzen Speicherplatz auf ihrem iPod belegt – da passt also noch eine ganze Menge Content drauf. Die lange Reisezeit im Auto oder Flugzeug lässt sich mit Audio am besten überbrücken.

Was?
Content über Kärnten: Kultur (bitte die abseits der Volksmusik), Geschichte, Sportmöglichkeiten, Ausflugsziele, interessante Fakten, Tipps für Restaurants oder Hotels.

Kosten?
Die sind minimal: Lasst einfach Kärntner über ihr Land reden. Außerdem sind Tourismusbetriebe mit Sicherheit bereit, das finanziell zu unterstützen. Sie sind schließlich an sehr zielgruppenspezifischer Werbung interessiert.

Wie?
Pro Thema eine Folge

Also: ich bin schon gespannt, wann Werner Bilgram beginnt, die iPods künftiger Touristen zu füllen. Aber das wird wohl noch eine Zeit lang dauern …

Am Weg von Apple

Was ist der Unterschied von Microsoft und Apple: Bei Macs sind Hard- und Software perfekt aufeinander abgestimmt. Es scheint, als hätte man in Redmond gelernt und bringt immer mehr eigene Hardware heraus. Haben die Microsofties bis vor Kurzem noch gesagt, sie wären eine Software-Firma und würden niemals selbst PCs bauen.

Sie würden zwar dadurch mit ihren Partnern (Dell, Lenovo, HP & Co.) übers Kreuz kommen, aber das ist wohl nur noch eine Frage der Zeit. Was gibt’s also schon an Microsoft-Hardware?

  • Mäuse
  • Tasturen
  • Game Controler
  • Web Cams
  • Fingerprint-Reader
  • Xbox-Spielkonsole
  • Bildbetrachter für den Fernseher (ausgelaufen)
  • Sound-Systeme (ausgelaufen)
  • Netzwerk-Equipment (ausgelaufen)

Und was kommt alles mit der „Vista-Wave“ bzw. wovon verdichten sich in letzter Zeit die Gerüchte?

  • 22 Zoll Monitor (gebaut von Samsung, vermarktet unter der Microsoft-Marke)
  • Ein tragbarer Audio-Video-Player als iPod-Konkurrent
  • USB-Sticks
  • [Update:] Gerüchteweise soll auch der Navigationsgeräte-Hersteller TomTom auf der Einkaufsliste von Bill Gates stehen.

Hintergrund ist, dass Microsoft immer öfter mit seinen Hardware-Partnern unzufrieden ist. So wollte man eigentlich die ultrakleinen UMPCs für maximal 600 Dollar herausbringen, doch Qualität und Preis (über 1000 Euro) der Geräte passen nicht, um am Markt erfolgreich zu sein. Gleiches gilt für andere Flops: etwa Tablet PCs, die portablen Windows Media Centers.

Dazu kommt das Design. Hier hat Apple eindeutig die Nase vorne. Warum? Weil auch das den Partnern überlassen wird.

Im Monat: 66 sexy Singles

Monat Cover Juli06Der Kärntner Monat hat in seiner Juli-Ausgabe eine Geschichte über „66 sexy Singles“. Eigentlich ist das auf diesem Blog ja kein Thema, nur: ich bin auch drinnen – an dritter Stelle (ohne dass es ein Ranking gibt) gelistet und Gott sei Dank ohne Foto (ich mag das nicht).

Vor mir ist übrigens Hannes Kirchbaumer, gleich hinter mir folgt Udo Jürgens. Ich frag mich aber eins: wird’s was bringen?

Liebe Werbemüll-Verteiler (aka Post.at)

 

Liebe Post.at!

Warum meinst du, habe ich mir einen „Werbeverzichts-Aufkleber“ auf mein Brieffach geklebt? Da steht drauf „Bitte kein Werbematerial“ und nicht „Ich bitte um Werbematerial“. Oder meinst du, ich hab einen Brief nach Wien geschickt und dazu noch ein frankiertes Rückkuvert beigelegt, vier Wochen auf den Aufkleber gewartet, nur dass du mich mit Sonderangeboten, Gratis-Geschenken und dergleichen beglücken darfst?
Stopp it!
Georg Holzer

Lieber Lutz, Möbelix, Billa, PennyMarkt und Firma Drussnitzer!

Danke, dass ihr mich mit dem Hinweis „Verteilt durch Post.at“ aufmerksam gemacht habt, wem ich den ganzen Prospekt-Müll zu verdanken habe. Ich an eurer Stelle würde mehr darauf achten, wie eure Prospektverteiler das Zeug denen geben, die es sehen wollen und nicht die, die solche Postings in Weblogs schreiben.
Georg Holzer

PS:
Liebe Verteilfirmen: Wenn ein Postkasten schon übergeht oder darauf steht „Schlüssel befindet sich in der Klappe“, solltet ihr eigentlich drauf kommen, dass da gar keiner wohnt. Oder glaubt ihr, der Briefkasten selbst hat seine Freude an dem Altpapier?