Microsofts X-Deasaster
Mit Office 2007 änderte Microsoft das Dateiformat für seine Office-Applikationen Word, Excel, Powerpoint & Co. Nebenbei wurden auch die Dateiendungen geändert: .docx statt .doc, .xslx statt .xls und so weiter. Das neue Format, Office Open XML, soll gleich einige Vorteile bieten. Im Grunde genommen ist es eine umbenannte ZIP-Datei, die XML-Formatvorlagen und Inhalte enthält.
Das neue Dateiformat wird immer mehr zum Ärgernis für mich und wohl auch viele andere Nutzer. It’s a real pain in the a..!
Hier ein paar Beispiele:
- Datei-Portabilität:
Meine beste Freundin zum Kauf eines Computers zu überzeugen war schwer genug. Unlängst musste ich mich kleinlaut entschuldigen, ihr das Studentenpaket von Office 2007 eingeredet zu haben.
Mit dem Memorystick und einem Bewerbungsschreiben bewaffnet, ging es auf den Weg zu einer Freundin. Die hatte nur weder Office 2007 noch einen Webzugang, um den Konverter herunter zu laden.
Wie erklärt man es jemanden, der kaum Ahnung von Computern hat, dass jemand in Redmond in neuen Word-Dateien die Zukunft sieht? Der Ärger war gewaltig! - Microsofts Glaube an die Zukunft:
Erst vor ein paar Tagen stellte Microsoft eine Preview für das Anfang nächsten Jahres erscheinende MacOffice 2008 ins Web. Und siehe da: Auf einigen Screenshots gibt’s noch alte Dateikennungen. Also .ppt und nicht .pptx oder .xls und nicht .xlsx. Lediglich die Screenshots von MacWord haben docx-Dateierweiterungen. Und das obwohl sie endlich auch unterstützt werden.
- Konvertierungs-Programme:
Seit wann ist Office 2007 am Markt? Für Firmen gab es das Büropaket seit Anfang Dezember 2006, Privatkunden konnten ab Ende Jänner 2007 zugreifen. Bis jetzt hat es Microsoft noch nicht geschafft, eine finale Version eines Konverters unter MacOS zustande zu bringen. Seit 31. Juli ist eine Beta der Version 0.2 (sic!) draußen! Andere Programmierer waren da schneller als der eigentliche Hersteller … - Standardisierungs-Panne:
Der Software-Riese will Office Open XML als Standard bei der ISO durchbringen. Kein Wunder, hängt davon extrem viel ab. Einige Regierungsstellen in den USA haben bereits angekündigt, nur noch Software zu nutzen, das sich an Standards hält. Setzt sich das konkurrenzierende OpenDocument-Format (bekannt aus OpenOffice) durch, müsste Microsoft dieses offene Format auch unterstützen.
Im Zuge der Abstimmungen im ISO-Gremium tauchten immer wieder Gerüchte auf, wonach Microsoft die Abstimmungen in einzelnen Ländern manipulieren würde. Dazu sollten befreundete (Partner-)Unternehmen aufgerufen worden sein, sich um eine Mitgliedschaft in diesen Gremien zu bewerben. Die Sache ging dennoch daneben – Anfang September scheiterte der Standardisierungsversuch vorerst.
Aber es gibt eine Lösung! Man kann immer noch standardmäßig das alte Dateiformat auswählen.
Dazu klickt man auf den Office-Button ganz links oben, wählt im aufpoppenden Menü ganz unten die Optionen des jeweiligen Office-Programms. Dort im Reiter kann man dann das Standard-Dateiformat auswählen.