2008: Fußball, Blogs & Plugins

Content is King und daran zehrte im vergangenen Jahr mein Blog nur sehr spärlich. Eine Schande: Noch nie habe ich so wenig gebloggt wie 2008 und dennoch stieg die Zahl meiner Abonnenten. Helge hat seine Blogstatistik für 2008 gerade online gestellt, worauf ich mir meine Google Analytics-Daten einmal angeschaut habe. Und da ist mir einiges aufgefallen.

Zuerst einmal der 9. Juni – mit 1574 Uniques der bislang besucherstärkste Tag auf meinem Blog überhaupt. Das Problem: Der Juni war für mich „etwas stressig“, ich war viel unterwegs und es war der bislang erste Monat ohne einen einzigen Blogpost. Woher dann die Zugriffe? Die Fußball-EM in Österreich und der Schweiz sowie das Fußball-Forum www.austriansoccerboard.at brachten ordentlich Besucher. Ich habe im Frühjahr einen Excel-Spielplan für die Euro erstellt, der dann von ein paar Lesern zum Tippspiel ausgebaut wurde. Auch das ist Content und der brachte viele Besucher auf meine Seite.

Ich hab da sogar einen Anruf von Nike Deutschland bekommen, dass fast die ganze Firma damit gespielt habe.

Statistik 1

Und noch etwas ist mir bei den Statistiken aufgefallen: Anfang April sank die Absprungrate ebenso deutlich wie die Anzahl der Seitenzugriffe stieg. Auch hier gibt es einen Grund: Ich hab seit damals ein neues Theme. Von einem „normalen Blog-Layout“ ging ich auf ein Magazinlayout (Revolution 2-Theme, mittlerweile OpenSource).

Deutlicher als zuvor sind ab April auch die Spitzen, wenn es neue Blogposts gibt. Das hat vor allem damit zu tun, dass Leute, die Kommentare hinterlassen per E-Mail über weitere Kommentare hingewiesen werden. Das führt nicht nur zu besseren Unterhaltungen, sondern bringt auch Zugriffe.

Statistik 2

Die obige Grafik verrät noch etwas: Immer dann, wenn in den Postings Videos eingebaut waren, stieg die durchschnittliche Verweildauer stark an. Eigentlich logisch, sollte man öfters machen.

Und dann noch die Anzahl der RSS-Abonnenten (für mich die wichtigste Kennzahl) – auch hier gab es Auffälligkeiten. Jedes Mal, wenn ein gewisser Robert Basic auf einen Blogpost von mir linkt, gibt es einen kleinen, feinen Ausschlag nach oben. Die „Fußballer“ dagegen hatten überhaupt keine Auswirkung auf die Feed-Abonnenten. Die kamen einfach, haben’s heruntergeladen und sind (zumeist) nie mehr weider gekommen. Das ist einfach verpufft.

Feedburner-Statistik

Zusammenfassend fünf Tipps:

  • Guter Content
  • Links von Robert Basic und einem Fußball-Forum
  • Videos posten
  • Feature der E-Mail-Benachrichtigung und
  • neues Theme

Das alles bringt mehr Traffic, auch wenn man weniger schreibt.

Twitter vs. dieser Blog

Und jetzt zum Vorsatz: Mehr schreiben. Ich hab so viel im Kopf, dass eigentlich publiziert werden sollte und mach das oft immer nur auf twitter.com/georgholzer. Twitter ist für mich tatsächlich ein Blog-Killer: Man redet sich ein, eh etwas zu schreiben und vernachlässigt dann andere Kanäle.

Blogposts sind für mich stets eine aufwendige Sache. Ein, zwei Stunden sind mit einem Post gleich einmal verbraucht. Wer denkt, das wäre ohnehin schnell herunter geschrieben irrt. Aber mit ein paar Tweets ist das Gewissen befreit.

Dabei gibt es nichts, das auf der einen Seite kurzlebiger und weniger nachhaltig ist, als ein Tweet. Und auf der anderen Seite ist ein Blogeintrag langlebig und bringt auch noch Monate oder Jahre später über Suchmaschinen noch Traffic auf die Site.

Inhaltliche Neudefinition

Neben dieser Weisheit brauche ich aber noch etwas anderes: Ich will demnächst meinen Blog ein wenig überdenken. Worüber soll ich schreiben? Von welchem Wissensniveau der Leser soll ich ausgehen? Und – die große Frage angesichts der Medienkrise: Gibt es ein Modell, die Arbeit hier zu monetarisieren?

Letzteres ist wohl nur dann der Fall, wenn die Frequenz steigt und die wird sich ohnehin erhöhen müssen. So geht das nicht weiter.

An Ads glaube ich nicht, weshalb ich gerade an einem kleinen Gadget-Shop mit dem Amazon Affiliate-Programm tüftle. Hier sehe ich noch am ehesten Potenzial, ein paar Euro im Monat fürs Hosting herein zu bekommen.

Was meint ihr?

PS: Ich möchte hier einmal allen meinen Lesern für die treue Danken und Euch alles Liebe & Gute im neuen Jahr wünschen! Cheers!

3 Kommentare
  1. Helge
    Helge sagte:

    Ja, Twitter ist ein Hund. Gut für Gespräche, one to one. Nicht sehr nachhaltig, darüber hinausgehend. Auch wenn ich Twitter gut finde, der Blogosphäre hat’s nicht gut getan.

  2. CEEA
    CEEA sagte:

    Auch das muss einmal gesagt werden: Danke für deinen Blog.

    Natürlich weiterhin viel Erfolg bei allen Projekten. Egal ob in diesem Blog darüber geschrieben wird oder „nur“ auf Twitter. Die Zukunft wird zeigen, wohin sich die Veröffentlichung von Gedanken entwickeln wird.

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