BigIdea: Eine Datenbank für Wettbewerb

Ich kann mich dunkel erinnern, aber eben habe ich den Link nicht mehr gefunden: Die Arbeiterkammer beklagte sich vor etwa einem Jahr darüber, dass die Kontogebühren in Österreich besonders hoch wären. Zudem würden nur sehr wenige Kunden ihre Bankverbindung wechseln, was zu sehr geringem Wettbewerb geführt hätte.

In der Tat ist der Wechsel selbst relativ einfach: Die neue Bank erledigt alles. Die Zeit danach ist jedoch ein „pain in the ass“. Abhängig davon, wie viele Kunden (als Freiberufler oder „neuer Selbständiger“) man hat, umso mehr Probleme gibt es. Man muss jedem einzelnen Rechnungsempfänger vom Wechsel der Kontonummer informieren. Die muss dann in zahllosen Datenbanken geändert werden.

Abhängig davon, wie schnell langsam so mancher Kunde bezahlt, kann so der Wechsel überhaupt unmöglich werden.

Dabei würde eine einzige Datenbank ausreichen. Eine Datenbank, wie es sie auch bei allen Mobilfunkern gibt. Günther Orieschnig brachte mich unlängst auf die Idee:

Wieso hat man seine Bankverbindung nicht ein Leben lang?

Dank der Rufnummernmitnahme bei Mobilfunkern geht das ebenso wie bei der Sozialversicherung. Auch dort bekommt man keine neue Nummer, wenn man von der GKK zu den Selbständigen wechselt.

Eine solche Datenbank würde ultimativ für Wettbewerb sorgen. Eine solche Datenbank würde dazu führen, dass der Wechsel einer Bankverbindung über Nacht und ohne Probleme erfolgen kann. Man könnte dort Kunde sein, wo es die günstigsten Gebühren gibt.

Wenn es um den Wettbewerb geht, ist der Finanzmarkt der fast völlig freie und unregulierte Markt überhaupt. Dass das Fehlen von Wettbewerb nicht im Sinne der Konsumenten und der Wirtschaft ist, liegt auf der Hand.

Wetten, dass dies den Banken gar nicht gefallen würde? Wetten, dass das Bankgeheimnis auch dafür als (Ver)Hinderungsgrund genannt wird?

1 Kommentar
  1. Joe Hana
    Joe Hana sagte:

    Ich weiß jetzt leider nicht wer dieses Konzept bei den Mobilfunkern durchgeboxt hat – doch ich hab mich schon immer darüber gewundert warum die sich da nicht quer gestellt haben.

    Jedenfalls geh ich davon aus das der Widerstand der Bank viel größer und auf Grund des Einflussbereiches auch von Erfolg gekrönt sein wird, den schliesslich ist das die einzige, letzte Bindung die den Bankkunden wirklich mit der Bank bindet, und die können es sich einfach nicht leisten ihre Kunden zu verlieren.

    Ich persönlich finde Online-Bezahlmethoden dafür umso interessanter und bin der Meinung das dieser Bereich viel mehr forciert gehört. Natürlich könnte man das Konzept dieser Services noch ein wenig verfeinern, jedoch die Idee an Hand einer eindeutig identifizerten E-Mail Adresse Geld erhalten zu können und dieses dann auf ein beliebiges Konto zu überweisen bietet ein gewisses Maß an Unabhängigkeit (schliesslich kann das tatsächliche Konto jederzeit geändert werden) und zudem denke ich das die Online-Bezahldienste die einzigen sind die den ‚richtigen‘ Banken ein wenig ‚Angst‘ machen könnten.

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