Nokia spendabel: Apps für alle!

Das offene Web vs. Handy-Applikationen … Auch wenn ich kein gutes Gefühl dabei habe, Content in Applikationen zu packen. Aber für einen Publisher hat das doch was für sich: Nutzungshäufigkeit, Tempo und Möglichkeiten sprechen für die App. Aber Handy-Apps kosten Geld.

Seit gestern gibt es zumindest für Nokia-Geräte einen Code-Generator, der jedem Website-Betreiber und jedem Blogger die Möglichkeit bietet, eine App zu generieren. Und das ist kinderleicht. So leicht, dass sogar ich das geschafft habe.

  1. Den Ovi app wizard ansteuern
  2. Website-Url und zusätzliche RSS-Feeds, Twitter-Accounts etc. eingeben.
  3. Logo hochladen und Farben auswählen.
  4. Dann muss man sich nur noch registrieren.
  5. Schlussendlich wählt man aus, ob man die App kostenlos veröffentlichen oder ein paar Euro dafür haben will.
  6. Fertig!

Das Ergebnis sieht dann in etwa so aus – wenig spektakulär und es ist absehbar, dass bald alle Websites/Blogs gleich aussehende Apps haben. Aber dafür ist es kostenlos und in ein paar Minuten ohne eine Zeile Code erstellt.

Und eines sollte man trotz aller iPhone/Android/Windows Phone-Euphorie nicht vergessen. Nokia ist in vielen Segmenten immer noch die Nummer eins am Markt.

Der Approval-Prozess dauert laut Nokia zwei bis drei Tage. Und bevor jetzt alle enttäuscht sind und nach iPhone- und Android-Apps für digirati fragen … kommt Zeit, kommt App. Sobald ich’s mir leisten kann oder sich ein Sponsor findet 🙂
Derweil muss man sich noch mit der mobilen Website (digirati.eu im Handybrowser ansurfen) zufrieden geben – aber die ist auch nicht übel.

Interview: Das war keine „Verzweiflungstat“

Christoph Mahr (@cmahr) ist Product Manager Austria & Nokia Academy Manager bei Nokia Alps South East Europe.

Seit wann ist der Ovi app wizard online?
CHRISTOPH MAHR: Seit letzter Woche.

Wie viele Apps gibt es derzeit insgesamt im Store?
MAHR: Um die 10.000 Content Items für die „Most Popular“ Devices (5800XM, N97 & mini, 5530XM, 5230 & X6).

Wie viele angemeldete Ovi-Store-User gibt es in Deutschland/Österreich/Schweiz?
MAHR: Es gibt keine lokalen Zahlen. Im Moment haben wir 1,7 Millionen Downloads pro Tag (global) – stetig steigend.

Sorry für die Frage: Aber im Anbetracht des Rückstandes gegenüber den Stores von Apple und Android könnte man das als Verzweiflungstat sehen. Wie siehst du das?
MAHR: Nicht wirklich. Wir wollen einfach nicht nur Developern sondern jedermann (auch Privatpersonen und Firmen etc.) die Möglichkeit geben, eine einfache App über den Wizard zu entwickeln. Ob es jetzt der regionale Fussballverein ist, der einen RSS-Feed hat oder wie du (als bestes Bespiel), der einfach seinen Feed in einer App anbieten möchte.

Es gibt einen Grund, warum Apple solche Apps nicht in den Store lässt. Wie wehrt man sich gegen eine drohende Flut von Apps, die (wie digirati) jeweils wohl nur wenige Nutzer interessieren?
MAHR: Wir wollen jedem die Möglichkeit geben, sein Gerät mit Apps zu personalisieren – egal ob das eine App für große Zielgruppen ist oder eben für eine sehr ausgewählte Gruppe.

Die digirati-App ist gratis. Aber: Wie schaut es mit dem Revenue-Sharing aus? Wie viel bleibt beim „Entwickler“?
MAHR: Grundsätzlich gilt die Formel: 70 Prozent (für Entwickler) und 30 Prozent für Nokia – exklusive der Transaction-Fees die variieren können. Beim Ovi-Store gibt es ja Bezahlung über Kreditkarte oder über den Netzbetreiber und die Telefonrechnung.

Danke für das Interview.

Danke auch an @hoeflehner von Mobile2Null für den Tipp mit dem App-Wizard!

2 Kommentare
  1. Ritchie
    Ritchie sagte:

    Ich seh den momentanen Trend zu „Pro Blog 5 Apps“ eher kritisch; ich hab WP-Mobile und WP-Touch parallel laufen – die Kombi deckt vom uralten Wapper bis zum iPhone alles ab, ist völlig frei konfigurierbar und der Nutzer muss nix installieren.

    Niemand würde auf die Idee kommen, für eine Webseite drei Programme für Windows, Apple und Linux zu anzubieten, die nix anderes tun, als die Inhalte der Webseite am Rechner darzustellen – dafür gibt’s aus gutem Grund einen Browser.

    Ein Vorteil läge vielleicht in Caching-Möglichkeiten, aber ich denke nicht, dass bei den mittlerweile üblichen Pauschal-Datenverträgen ein paar eingesparte Megabytes noch jemanden vom Hocker reißen.

Kommentare sind deaktiviert.