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2008: Fußball, Blogs & Plugins

Content is King und daran zehrte im vergangenen Jahr mein Blog nur sehr spärlich. Eine Schande: Noch nie habe ich so wenig gebloggt wie 2008 und dennoch stieg die Zahl meiner Abonnenten. Helge hat seine Blogstatistik für 2008 gerade online gestellt, worauf ich mir meine Google Analytics-Daten einmal angeschaut habe. Und da ist mir einiges aufgefallen.

Zuerst einmal der 9. Juni – mit 1574 Uniques der bislang besucherstärkste Tag auf meinem Blog überhaupt. Das Problem: Der Juni war für mich „etwas stressig“, ich war viel unterwegs und es war der bislang erste Monat ohne einen einzigen Blogpost. Woher dann die Zugriffe? Die Fußball-EM in Österreich und der Schweiz sowie das Fußball-Forum www.austriansoccerboard.at brachten ordentlich Besucher. Ich habe im Frühjahr einen Excel-Spielplan für die Euro erstellt, der dann von ein paar Lesern zum Tippspiel ausgebaut wurde. Auch das ist Content und der brachte viele Besucher auf meine Seite.

Ich hab da sogar einen Anruf von Nike Deutschland bekommen, dass fast die ganze Firma damit gespielt habe.

Statistik 1

Und noch etwas ist mir bei den Statistiken aufgefallen: Anfang April sank die Absprungrate ebenso deutlich wie die Anzahl der Seitenzugriffe stieg. Auch hier gibt es einen Grund: Ich hab seit damals ein neues Theme. Von einem „normalen Blog-Layout“ ging ich auf ein Magazinlayout (Revolution 2-Theme, mittlerweile OpenSource).

Deutlicher als zuvor sind ab April auch die Spitzen, wenn es neue Blogposts gibt. Das hat vor allem damit zu tun, dass Leute, die Kommentare hinterlassen per E-Mail über weitere Kommentare hingewiesen werden. Das führt nicht nur zu besseren Unterhaltungen, sondern bringt auch Zugriffe.

Statistik 2

Die obige Grafik verrät noch etwas: Immer dann, wenn in den Postings Videos eingebaut waren, stieg die durchschnittliche Verweildauer stark an. Eigentlich logisch, sollte man öfters machen.

Und dann noch die Anzahl der RSS-Abonnenten (für mich die wichtigste Kennzahl) – auch hier gab es Auffälligkeiten. Jedes Mal, wenn ein gewisser Robert Basic auf einen Blogpost von mir linkt, gibt es einen kleinen, feinen Ausschlag nach oben. Die „Fußballer“ dagegen hatten überhaupt keine Auswirkung auf die Feed-Abonnenten. Die kamen einfach, haben’s heruntergeladen und sind (zumeist) nie mehr weider gekommen. Das ist einfach verpufft.

Feedburner-Statistik

Zusammenfassend fünf Tipps:

  • Guter Content
  • Links von Robert Basic und einem Fußball-Forum
  • Videos posten
  • Feature der E-Mail-Benachrichtigung und
  • neues Theme

Das alles bringt mehr Traffic, auch wenn man weniger schreibt.

Twitter vs. dieser Blog

Und jetzt zum Vorsatz: Mehr schreiben. Ich hab so viel im Kopf, dass eigentlich publiziert werden sollte und mach das oft immer nur auf twitter.com/georgholzer. Twitter ist für mich tatsächlich ein Blog-Killer: Man redet sich ein, eh etwas zu schreiben und vernachlässigt dann andere Kanäle.

Blogposts sind für mich stets eine aufwendige Sache. Ein, zwei Stunden sind mit einem Post gleich einmal verbraucht. Wer denkt, das wäre ohnehin schnell herunter geschrieben irrt. Aber mit ein paar Tweets ist das Gewissen befreit.

Dabei gibt es nichts, das auf der einen Seite kurzlebiger und weniger nachhaltig ist, als ein Tweet. Und auf der anderen Seite ist ein Blogeintrag langlebig und bringt auch noch Monate oder Jahre später über Suchmaschinen noch Traffic auf die Site.

Inhaltliche Neudefinition

Neben dieser Weisheit brauche ich aber noch etwas anderes: Ich will demnächst meinen Blog ein wenig überdenken. Worüber soll ich schreiben? Von welchem Wissensniveau der Leser soll ich ausgehen? Und – die große Frage angesichts der Medienkrise: Gibt es ein Modell, die Arbeit hier zu monetarisieren?

Letzteres ist wohl nur dann der Fall, wenn die Frequenz steigt und die wird sich ohnehin erhöhen müssen. So geht das nicht weiter.

An Ads glaube ich nicht, weshalb ich gerade an einem kleinen Gadget-Shop mit dem Amazon Affiliate-Programm tüftle. Hier sehe ich noch am ehesten Potenzial, ein paar Euro im Monat fürs Hosting herein zu bekommen.

Was meint ihr?

PS: Ich möchte hier einmal allen meinen Lesern für die treue Danken und Euch alles Liebe & Gute im neuen Jahr wünschen! Cheers!

Zwei Updates

Euro-Spielplan:
Vor einiger Zeit habe ich mein umfangreiches Halbwissen als Excel-Anwender hergenommen und einen WM-Spielplan aus dem Jahr 2006 für die Euro 2008 adaptiert. Nunja, mein Halbwissen hat nicht gereicht, es gab ein paar Fehler drinnen.

euro-neu

Einer meiner Leser, Gerhard Zöchmann aus Wien, hat sich die Sache angeschaut und mir letzte Woche eine reparierte Version zurück geschickt. Danke für die Mühen! Die will ich euch nicht vorenthalten, schließlich ist es Österreichs einzige Chance auf den (virtuellen) Titel.

Download: Euro-Spielplan v 1.1

Lessig kandidiert nicht:
Erst ein paar Tage ist es her, dass ich hier drüber geschrieben habe, Larry Lessig könnte für den Congress kandidieren. Gestern hat er abgewunken. Aber seht selbst:

BarCamp-Update

Es ist wieder einmal Zeit für ein BarCamp-Update!

Wie der eine oder andere ja schon weiß, findet am 2. und 3. Februar das zweite BarCamp in Kärnten statt. Für heuer haben wir uns etwas Besonderes einfallen lassen: Wir wollen Blogger und die Web 2.0-Community dies und jenseits der Sprachengrenze im Süden zusammen bringen. Wir wollenein wahrhaft grenzüberschreitendes (SenzaConfini = ital., ohne Grenzen) BarCamp auf die Beine stellen.

Die Idee dahinter? Voneinander lernen. Wo sind die Web 2.0-Trends jenseits Deutschlands und Österreichs?

Wie man ein BarCamp macht, wissen wir. Allerdings ist es umso schwerer, mit wenigen Kontakten über die Grenze hinaus Werbung dafür zu machen. Momentan stehen wir bei 54 fixen und 29 wahrscheinlichen Anmeldungen. Viel mehr als im Vorjahr zu dieser Zeit, aber noch kaum Anmeldungen von den Nachbarn. Aber keine Angst, seit dem MittelCamp in Trieste wissen wir, dass es klappen wird!

Wir brauchen Hilfe!
Wir wollen noch mehr spannende Leute einladen. Helft uns, die auf das BarCamp hinzuweisen! Wenn ihr Kontakte nach Italien, Slowenien oder Kroatien bzw. wo auch immer habt, erzählt von diesem BarCamp!

Danke vorab!

Liebe Community!

Am 2. und 3 Februar 2008 findet an der Alpen-Adria-Universität in Klagenfurt (Kärnten) das BarCamp Senza Confini statt. Anders als bei unserem ersten BarCamp im Feber 2007 blicken wir mit dieser Veranstaltung bewusst über die Grenzen nach Oberitalien, Slowenien und Kroatien. Mit der Veranstaltung, sie wird neben deutscher auch in englischer Sprache abgehalten, wollen wir die Web 2.0 Community diesseits und jenseits der Grenze ansprechen und den Alpen-Adria-Raum noch viel stärker zu dem machen, was er in Wirklichkeit
ist: Eine große Chance für uns alle!

Senza Confini: Ein BarCamp ohne Grenzen

Damit das BarCamp zu einem Erfolg wird, wollen wir möglichst viele Internet-Freaks und Blogger aus Slowenien, Kroatien und Italien zum BarCamp Senza Confini nach Klagenfurt einladen. Einladen wollen wir euch vor allem aber auch dazu, über das BarCamp Senza Confini zu bloggen (bitte den Tag „BarCampSenzaConfini“ verwenden) und möglichst vielen BarCampern davon zu erzählen. Mehr Infos zum BarCamp Senza Confini in Klagenfurt sowie Anmeldemöglichkeiten gibt es online unter
www.barcamp.at/BarCamp_Senza_Confini_2008

Wir sehen uns am Barcamp Senza Confini!

Das BarCamp Team

Excel-Fahrplan für die Euro 2008

Zur Fußball-WM 2006 hatte Microsoft eine nette Idee: Eine Excel-Tabelle, bei der man Ergebnisse eintragen kann und die man bis zum Finale aktualisieren kann.

Ich bin überhaupt kein Fußball-Fan, aber ich hab etwas gesucht, womit ich „spielen“ kann. Und bevor es kompletter Nonsens ist, bringt’s vielleicht irgendwem irgendwas. Und so hab ich den Spielplan für die kommende Eußball-EM mit all meinen Excel-Künsten meinem Excel-Halbwissen angepasst.

Wozu das Ganze, wenn es doch überall auch Tabellen im Web gibt? Ganz einfach: Man kann mit den Ergebnissen spielen – und das ist der einzige Weg, wie Österreich Europameister werden kann – zumindest rein rechnerisch 🙂

euro-excel

Download: euro-spielplan.xls (Updated by Gerhard Zöchmann)

Update: Die aktuellste Version gibt’s sogar mit Tippspiel!

2008 in Tech

Es ist unvermeidlich: Zu dieser Zeit des Jahres muss jeder seine wilden Spekulationen gründlich recherchierte Vorhersagen für das kommende Jahr machen. Diesem „Megatrend“, kann ich mich natürlich nicht verschließen.

Wie komme ich dazu, mir überhaupt anzumaßen, die Zukunft vorherzusagen? Ganz einfach: Ich hab keine Ahnung, was passieren wird. Einiges kann man erahnen, wenn man 1 + 1 zusammen zählt. Und: Wer viel liest, bekommt zwangsläufig auch Trends mit, von denen andere gesprochen haben. All jene die über die Zeit Sinn machen, sind auch hier eingeflossen. Natürlich hab ich nicht mehr im Kopf, wo ich das eine oder andere her habe. Einiges ist aber so abenteuerlich, dass es nur von mir kommen kann 🙂

Seit einer Woche mache ich mir Gedanken für 2008. In der Zwischenzeit ist eine Menge passiert und so manche Vorhersage wurde zur No-Na-Meldung. Dennoch – hier meine Tipps, was 2008 alles kommt!

Microsoft-Roadmap:

  • Bill Gates tritt endgültig als Microsoft-Chairman ab und widmet sich fortan nur noch seiner Stiftung. Egal, ob man ihn mochte oder nicht: Er war eine der bestimmenden Größen der IT-Branche. Und so jemand tritt nicht ohne Knalleffekt ab. Ich weiß nicht, was er auf der Consumer Electronics Show (CES) zeigen wird, aber es wird schon was sein, worüber man redet.  So eine Legende tritt nicht einfach so ab.
    Für uns Technik-Journalisten beginnt auch eine neue Zeit. Wir können dann nicht mehr von der „Gates-Company“ reden oder schreiben, dass „Bill Gates neue XX bringt“.
    Für Microsoft wird das ein Problem, zumal so gut wie niemand seinen Nachfolger als Chief Software Architect, Ray Ozzie (wer bitte?), kennt.
  • Der Zune-Media Player kommt Anfang des Jahres nach Europa. Warum? Weil Microsoft damit die Nummer zwei hinter Apple werden will. Und das erreicht mach mit Sicherheit nicht, wenn man ihn nur in den USA anbietet.
    zune-vs-ipod
    Bildquelle: Stefan2904
  • iLife-Konkurrent:
    Private Nutzer schätzen Macs, weil die iLife-Suite schon alles mitbringt, was man zur Medienbearbeitung braucht: iPhoto, iMovie, GarageBand, iWeb und iDVD sind allesamt einfach gestrickt und ebenso zu bedienen.
    Microsoft bietet im Privatbereich zu wenig an und das ist rudimentär: Einzig der Movie Maker fällt in diese Kategorie. Will man nicht noch mehr Privatnutzer an Apple verlieren, muss es hier ein Angebot geben!
    Mein Tipp: Es wird schon auf der CES vorgestellt und kommt unter der Windows Live-Brand.
    Apropos Apple: Am 15. Jänner erscheint Office 2008 für Mac. Ich bin zwar noch unter NDA, kann aber schon eins sagen: An Office 2007 für Windows kommt das Ding nicht heran. Insbesonders Entourage bleibt im Vergleich zum Outlook inferior.
  • Eigene Hardware:
    Microsoft hat ein Problem: Es kann keine eigenen PCs bringen, weil man damit automatisch mit seinen Partnern konkurrieren würde. Dell wäre wohl wenig amused, wenn aus Redmond perfekt angepasste Windows-Rechner kämen.
    Andererseits machte man in der Vergangenheit sehr oft gute Hardware-Vorschläge, die dann von den Partnern nicht wie gewünscht umgesetzt wurden. Beispiel UMPC, die dann viel größer und teurer wurden, als sich Bill Gates das gewünscht hat. Der Ausweg? Eigene Konzepte umsetzen. Als erstes kommt 2008 ein eigenes Handy.
  • Erster Blick auf Windows Seven und Office 2009:
    Die Zeit, die sich Microsoft zwischen Windows XP und Windows Vista genommen hat, war zu lange – das hat man in Redmond erkannt. Die nächste Windows-Version soll daher früher kommen. Um die Entwickler auf die Neuerungen vorzubereiten, muss es 2008 erste Informationen dazu geben. Auch zu Office 2009 (Codename: Office 14, die „13“ wurde ausgelassen) wird Microsoft auf der Professional Developer Conference (PDC) Ende Oktober News geben.
  • Neue Handy-Betriebssysteme:
    Dem iPhone sei Dank: Handyhersteller machen sich endlich Gedanken um die Benutzbarkeit. Grundsätzlich schätze ich Windows Mobile ja, allerdings ist es nur schwer mit Fingern zu bedienen – vielfach muss unnötigerweise der Stift zur Hand. Das könnte sich aber schon bald ändern.
    Noch im Jänner soll das Update auf Windows Mobile 6.1 kommen. Die Benutzermetapher wird von der Media Center Edition übernommen – große Icons, die man leichter mit den Fingern trifft.
    Eine komplett runderneuerte Version 7.0 (Codename: „Photon“) könnte Ende des Jahres fertig sein. Erste Handys kommen dann Anfang 2009.
  • Vista & XP:
    Die gute Nachricht für Microsoft: Vista wird durch Moores Law endlich bedienbar. Schnellere Prozessoren und Solid State Drives auf Notebooks sorgen dafür, dass zumindest das Performance-Problem bald passé ist. Weil Privatnutzer und Unternehmen aber immer noch nach XP fragen, wird Redmond wohl nichts übrig bleiben, als den Support über Juni 2008 hinaus zu verlängern.
    Vista bekommt rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft auch eine neue, einfachere Media-Center-Oberfläche (Codename: Fiji) spendiert.
  • Mehr Ultimate Extras kommen:
    Ein weiterer Kritikpunkt an Vista war, dass nur sehr wenige der versprochenen Erweiterungen für die Ultimate-Version angeboten wurden. Das sollte sich 2008 ändern.
  • Internet Explorer 8:
    Eigentlich wollte Microsoft nach dem IE7 alle 12-18 Monate eine neue Browser-Version herausbringen. IE8 ist somit überfällig. Erst unlängst gab man bekannt, dass die Rendering-Engine den Acid2-Test (Kompatibilität mit Webstandards) geschafft hat.
    Die erste Beta-Version kommt zur Mix-Konferenz Anfang März, die finale Version sollte Ende 2008 fertig sein.
    Unterdessen ist der Firefox 3 aber schon längst im öffentlichen Test.

Google-Roadmap:

  • Knol wird ein Wikipedia-Killer:
    Vor ein paar Wochen stellte Google seine Wikipedia-Konkurrenz Knol (kommt von Knowledge, engl. für Wissen) vor. Die Site wird – ähnlich wie das Original – Informationen zu allen möglichen Wissensgebieten beherbergen, allerdings werden sie nicht von Jedemann bearbeitbar sein.
    Jetzt kann man natürlich argumentieren, Wikipedia hat bereits Millionen von Einträgen (hier die deutsche Statistik), die wiederum von einem Heer an Freiwilligen geschrieben und aktualisiert werden. Das ist schwer aufzuholen.
    Stimmt nicht!
    Die Knol-Autoren werden an den Anzeigeneinnahmen beteiligt, was sicherlich für den einen oder anderen eine Motivation darstellt. Außerdem stehen die Wikipedia-Einträge unter der GNU Free Documentation Licence. Per Definition ist das eine Copyleft-Licence – jeder darf somit die Einträge kopieren und Geld damit machen. Oder habe ich da einen Denkfehler?
    Wetten, dass das viele machen und dass die Einträge vor denen der Wikipedia stehen! Für Letzteres spricht schon der gute Pagerank aller Google-Sites.
  • Auf der Suche nach Wachstum:
    Google – oder vielmehr sein Börsenkurs – lebt davon, auf immer mehr Websites immer mehr Werbung schalten zu können. Durch die zunehmende Konkurrenz von Microsoft (beispielsweise durch den Facebook-Deal) wird das Wachstum gebremst und wird nicht mehr so exponentiell wachsen. Daher braucht man dringend neue Angebote wie Knol.
  • Werbung für Podcaster:
    Ein Weg, neue Werbeformen unters Volk zu bringen werden 2008 Google-Spots in Podcasts. Anfang 2006 ergänzte dMarc Broadcasting die Liste der Google-Übernahmen. Schon jetzt gibt es Radio-Adwords von Google, allerdings noch nichts in großen Volumina. Das wird sich bald ändern.
  • GDrive kommt:
    Dazu passt auch das Online-Storage-Produkt, das 2008 kommt und derzeit als GDrive herum geistert. Mit Anfangs 20 Gigabyte kostenlosem Speicher rechnet derzeit der Google Watch Blog. Für Podcaster (siehe oben) wird’s wohl mehr sein.
  • Google treibt Open ID voran:
    Lange Zeit wollte Microsoft mit Passport/Live ID einen Standard für einen universellen Zugangscode auf vielen verschiedenen Websites schaffen. Gelungen ist das nicht, weil das stets proprietär war.
    Seit einiger Zeit gibt’s allerdings Open ID, ein offenes und dezentrales System zur Identifizierung auf unterschiedlichen Websites.
    Meine Prophezeiung: 2008 macht Google seine Benutzerkonten auf Basis von OptIn zu Open IDs.
  • Alles in Sync:
    Online reicht alleine nicht. Wer seine Mails bei Gmail hat und dort auch seine Kontaktverwaltet, wer den Kalender bei Google Calender führt und andere Dienste nutzt, will diese Daten auch mit dem PC/Mac/Handy abgeglichen haben. Diese Funktion ist derzeit nur rudimentär (etwa Calendar-Sync für Blackberries) oder mit Hilfe von Drittanwender vorhanden. 2008 wird sich das alles ändern. Die Google-Dienste werden immer mehr zur Exchange-Konkurrenz.
  • Android kommt im Frühjahr:
    Im November hat Google sein Handy-Betriebssystem Android vorgestellt. Auch wenn Entwickler über Bugs und mangelnde Dokumentation klagen, gibt’s schon erste Prototype, die im Rahmen des Mobile World Congress im Februar gezeigt werden. Ich geh aber davon aus, dass die ersten Geräte keinen iPhone-ähnlichen Hype verursachen.

Apple-Roadmap

  • Kein 3G-iPhone auf der MacWorld:
    Fast keine Quelle geht derzeit davon aus, dass es vor Sommer ein UMTS-iPhone geben wird. Warum sollte Steve Jobs also schon auf der MacWorld im Jänner ein Announcement machen? Apple würde lediglich seine momentan guten Verkaufszahlen riskieren. Dass es kommt ist klar – wenn es gut wird, würden wohl einige mit einem Kauf zuwarten.
  • Das „iPad“ kommt:
    Weil wir gerade von der MacWorld sprechen … Derweil wird ja schon eifrig drüber spekuliert, was denn dort das Highlight wird. Mein Tipp: Das „iPad“.
    Schaut man sich Apples Produktportfolio an, fehlt etwas zwischen iPhone und Macbook – ein ultramobiler Rechner. Anders als die meisten Blogs, tippe ich nicht auf ein Mini-Notebook, sondern auf einen Tablet.
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    Das hier ist nur ein Eigenbau – aber so etwas, nur dünner, leichter und kleiner wird kommen. Motorisiert werden die Apple-UMPCs mit den kommenden Silverthorne-Chips (45nm, 2 Watt, Wifi, WiMax und 3G inkusive) von Intel. Die Bedienung erfolgt nicht per Stift, sondern – wie beim iPhone – mit den Fingern. Preislatte: 600 – 700 Euro/Dollar.
  • Online-Videothek:
    Bin ich froh, dass ich US-Gutscheine für iTunes habe! Apple soll bereits mit 20th Century Fox über einen Online-Filmverleih verhandelt haben. Dass auch Disney/Pixar mit dabei ist, versteht sich von selbst. Steve Jobs ist dort größter Anteilseigner.
    Die aktuellen Spekulationen reichen von 2,99 Dollar für eine Verleihdauer von 30 Tagen bis hin zu 2 bis fünf Dollar für nur 24 Stunden. Dass es kommen wird, ist für mich fix.
  • Hybrid-Disks:
    Bleiben wir bei Hollywood, denn es gibt noch eine gute Nachricht: Apple hat sein DRM-Modell (Fairplay) gerüchteweise zum ersten Mal lizenziert. DVDs von Fox könnten schon bald neben dem eigentlichen Film auch eine Videodatei enthalten, die dann auf iPods, via iTunes oder am Apple TV abspielbar ist.
  • Runderneuertes Apple TV:
    Es ist schon komisch, dass sich so nützliche Dinge wie Media Center PCs oder das Apple TV nicht und nicht verkaufen. Die Kunden sehen deren Nutzen nicht, weil man diesen im Handel nicht vermitteln kann. Bei einem PC kann man ja noch diskutieren, ob den jemand im Wohnzimmer haben will, aber das Apple TV passt perfekt neben jeden Fernseher.
    Gerald meinte gestern, dass es am iPhone-Hype gelegen ist. Gut möglich, denn ob des gewaltigen Echos hatte Apple andere Produkte kaum noch kommunizieren konnte. Andererseits liegt es sich auch daran, dass das Engagement zu wünschen lies: Seit mehreren Monaten gibt es keine Updates und neuen Features. Die Online-Videothek könnte das Interesse an dem bisherigen Ladenhüter steigern. Außerdem könnte er Dank des bislang ungenutzten USB-Steckplatzes eine Aufnahme-Funktion bekommen.
  • Bessere Exchange-Anbindung:
    Schon vor Monaten kam das Gerücht auf, wonach Apple das Active Sync-Protokoll (damit kommuniziert der Exchange-Server mit mobilen Clients) lizenziert hat. Sehr wahrscheinlich ist eine iPhone-Anbindung, aber auch die derzeit grottenschlechte Verbindung der Mac-Clients (Mail, iCal, Adressbuch) zum Microsoft Server sollte besser werden.
  • iPods-Speicher:
    Die Preise für Flash-Chips sinken immer weiter. Meine Vorhersage: Ende des Jahres gibt’s doppelt so viel Speicher wie jetzt zum gleichen Preis. 8 Gig iPod nano für 149 Dollar/Euro, 16 Gig-touch für 299 Euro/Dollar.
  • Sicherheitslücken treffen Mac-User:
    Irgendwann wird 2008 der erste brutale Sicherheitsfall Mac-User treffen. Per Definition ist Software nie 100% sicher. Inwieweit Malware-Programmierer sich einen Plattform widmen, hat mit ihrem Verbreitungsgrad zu tun. Weil Macs im Kommen sind, werden sie als potenzielles Ziel interessanter.
    Wenn es Apple trifft, dann aber gewaltig – schließlich sind sie alle ohne Virenschutz und oft auch ohne ausreichende Firewall unterwegs. Ich merk das an mir selbst: Will ich am PC eine Datei nicht aufmachen, klicke ich am Mac ohne Hemmnis drauf.

Consumer Electronics 2008

  • Blu-ray-Lager und HD-DVD „fusionieren“:
    Jedes Kind sieht, dass keines der beiden Lager gewinnen kann. Die Pattstellung ist mehr als nur offensichtlich. Einziger Ausweg: Kombiplayer, doch die sind derzeit noch sehr teuer. Nicht nur die Technik ist kostspielig, sondern auch die Lizenzgebühren.
    Beide Foren werden 2008 – so meine hoffe ich – diesem Missstand entgegentreten. Man darf also im Weihnachtsgeschäft auch Sony-Player erwarten, die HD-DVDs abspielen und Toshiba-Player werden Blu-rays schlucken. Anders geht’s nicht.
    Zudem verliert die Branche in Summe mehr, wenn der Kunde nichts kauft. Durch steigende Bandbreiten werden HD-Angebote auch übers Web möglich.
  • Green IT:
    Die CeBIT 2008 steht  ganz im Zeichen des Klimawandels. Das Motto heuer: „Green IT“. Wetten, dass die EU neue Richtlinien zu Gerätekennzeichnung erlässt, die ab 2009 schlagend werden.
    Wie wird das aussehen? Auf jedem elektrischen Gerät müsste der ein Hinweis wie dieser stehen: „Dieses Gerät verbraucht Strom im Wert von xxx Euro pro Jahr“. Dafür wird ein ungefährer Richtwert (Länderschnittt oder so) hergenommen.
    Eine Kennzeichnung mit Güteklassen wie A, B+, A++ oder mit Sternchen bringt nichts. Das ist zu abstrakt. Erst wenn die Leute wissen, wie viel Fernseher A und Fernseher B tatsächlich kosten können, werden sie den kleineren Stromfresser wählen.
  • Haushaltsroboter sind im Kommen:
    Elektronische Heinzelmännlein gibt es schon lange, doch jetzt sind sie leistbar: Das Spitzenmodell, der Roomba-Serie von iRobot, kostet nur knapp 400 Euro. Bislang waren Staubsauger-Roboter um ein Vielfaches teurer. Auch andere Hersteller werden nachziehen (müssen).
  • GPS und Wlan werden gegen Ende 2008 in jeder halbwegs brauchbaren Digicam und und in jedem besseren Handy eingebaut sein.